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Das Vertrauens-Rating der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz – Update 2023

Eine zweite Chance für die Bankenbranche

Trusted Wealth Manager 2023 © Verlag FUCHSBRIEFE
Seit 2016 führt die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz ihr Vertrauens-Monitoring in der deutschen Vermögensverwaltungsbranche durch. In diesen Tagen beginnen wir mit dem Update 2023. Welche Überlegungen hinter dem «Trusted Wealth Manager» stehen, erläutert FUCHSBRIEFE-herausgeber und Partner der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz, Ralf Vielhaber
Vertrauen. Ein Begriff, der Gewicht hat. Auf Vertrauen beruht unser gesamtes Wirtschafts-, Finanz- und Gesellschaftssystem. Ohne Vertrauen geht es nicht. Doch Vertrauen muss man gewinnen, man muss es sich laufend verdienen und man kann es verspielen. Als Einzelner, als Gruppe oder – als Branche.

So erging es der Finanzbranche in den Nullerjahren mit der Finanzkrise, die noch immer nachwirkt. Von der Privatbank bis zur Sparkasse wurden Produkte „verkloppt“, die zahllose Berater nicht korrekt verstanden hatten und unter „falscher Flagge“ ihren Kunden verkauften und in die Depots legten. Geschlossene Beteiligungen, bei denen vergessen wurde auf das Risiko eines Totalverlustes hinzuweisen, auf die Eigenart, dass man plötzlich nicht mehr nur Anleger ist, sondern zum Unternehmer wird usw. Ähnlich der GAU bei den Zertifikaten, die mit fortschreitender Zeit gar nicht „sophistiziert“ – also unverständlich und vielfach auch unsinnig und überflüssig – genug sein konnten. Der Kunde war ja so dumm, sich das Zeug verkaufen zu lassen.

Vertrauen missbraucht

Allerdings mit Fehl- und Falsch Beratung. Klar, der deutsche Anleger hat oft wenig bis keine Ahnung von Geldanlage. Deshalb liebt er immer noch das Sparbuch. Deshalb ist es auch ein Verbrechen an unseren Kindern, dass Schule gerade hier fast nichts aufbietet.

Aber die Naivität anderer ausnutzen, das ist moralisch verwerflich. Vor allem, wenn es Kunden, wenn es „Schützlinge“ sind, die einem vertrauen und ihr Geld und manchmal auch ihre gesamte Altersversorgung, mindestens aber ein Teil ihre Wohlstands in die Hände gelegt haben. Voller Vertrauen.

Vertrauens-GAU für eine ganze Branche

Verspielt. Mit der Finanzkrise kam der Vertrauens-Gau für die Branche. Die Krise kam obendrein parallel zur Hoch-Zeit der Steuerverfahren gegen Steuerhinterzieher, die unversteuerte Einnahmen in die Schweiz und Liechtenstein gebracht hatten. Das war nicht recht, aber es geschah voller Vertrauen. Manche Banken (vorwiegend in der Schweiz) verhielten sich wie Doppelagenten, die sich dem Kunden andienten, aber, als sie staatlicherseits unter Druck gerieten, ihre Kunden verrieten und obendrein am Ende noch versuchten, über unverschämte Gebühren ein Geschäft aus der Angelegenheit zu machen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist notwendig – das Vertrauens-Rating der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz

Seitdem „überwachen“ wir anhand verschiedener Quellen, wie sich die Branche in Deutschland gegenüber ihren Kunden verhält.

Wir befragen Fachanwälte, die wir in unseren Beirat geholt haben, nach ihren Erfahrungen, darunter zuletzt Hans Witt, Klaus Rotter und Peter Mattil.

Informationen vertraulich behandelt

Wir nehmen vertraulich Kundeninformationen auf und überprüfen diese auf ihren Wahrheitsgehalt und lassen dies in unser "Vertrauens-Rating“ einfließen.

  • Wir hören uns an, was Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter zu berichten haben.
  • Wir ziehen alle öffentlichen Quellen zu Rate, derer wir „habhaft“ werden können.
  • Und wir checken die Urteile der Gerichte, die zu Verbraucherschutzverfahren ergehen.
  • Aber wir befragen auch die Banken und Vermögensverwalter selbst. Nicht alle Fragen sind angenehm, aber wir behandeln vertrauliche Infos vertraulich.

Es geht nicht darum, öffentlich schmutzige Wäsche zu waschen

Es geht uns nicht darum, schmutzige Wäsche zu waschen, die oftmals schon viele Jahre in der Trommel liegt. Denn der Anlass für ein Verbraucherschutzverfahren liegt nicht selten viele Jahre zurück. Inzwischen hat sich das Institut personell und strukturell oftmals schon völlig neu aufgestellt.

Die handelnden Personen von damals sind gar nicht mehr am Ruder. Prozesse wurden angepasst. Das Mindset hat sich geändert. Geheimniskrämerei wurde durch Transparenz ersetzt. All das gehört zum Gesamtblick und auch darüber berichten wir und beziehen es in unser Vertrauens-Rating mit ein.

Laufender Einblick

Wer möchte, kann sich auf unserer Seite laufend über die Ergebnisse des Monitorings informieren und auch die Interviews mit den Verbraucherschutz-Anwälten nachlesen. Unser Vertrauensampelsystem gibt Auskunft.

In diesen Tagen versenden wir wieder unsere jährlichen Fragebögen an die Branche. Und sind sehr gespannt, wer uns antwortet – und wer nicht. Und warum. Manche verweisen auf Datenschutz – aber persönliche Daten fragen wir mit keiner Silbe ab. Anderen fehlen die Kapazitäten. Wieder andere haben einfach keine Lust. Und ja, manche haben auch etwas zu verbergen. Wir werden in den nächsten Monaten darüber berichten, wenn wir unsere Statusberichte in den Rating-News zur Vertrauensbasis veröffentlichen.
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