Fusionen im Anflug
In Europa naht eine Fusionswelle unter den der Billigfliegern. Im Ergebnis dürfte die Zahl der europäischen Linienfluggesellschaften wohl binnen zwei Jahren auf die Hälfte fallen. Der Marktführer unter den drei großen europäischen Niedrigpreis-Fluggesellschaften ist Ryanair aus Irland. Das Unternehmen hat bisher schon mehrere Male versucht, die Nummer Zwei am Markt, Whizz aus Ungarn, zu übernehmen. Gescheitert ist es jedes Mal bisher am Preis. Nun hat Anfang September Whizz versucht, die Nummer Drei am Markt, die britische Easjet, zu schlucken. Easyjet hat die Offerte abgelehnt und eine eigene sehr große Kapitalerhöhung in die Wege geleitet.
Weitere Offerten stehen an
Weitere Offerten der Ungarn sind aber höchst wahrscheinlich. Alle drei großen sehen ihr Heil in weiterem starken Wachstum. Das aber geht primär vor allem über Zusammenschlüsse. Die Kosten steigen überall und um das Niedrigpreiskonzept aufrecht erhalten zu können, erfordert es höhere Passagierzahlen. 100 Millionen im Jahr reichen für eine große Gesellschaft nicht mehr aus. 200 Millionen Passagiere wären weitaus attraktiver – von der Kostenseite her.
Vorausssichtlich werden von den drei großen zwei übrigbleiben. Der Kleinere wird sich dann um die Übernahme kleinerer Gesellschaften bemühen und so läuft die Fusionswelle weiter, bis sich die ganze europäische Branche neu geordnet haben wird.
Fazit: In der ersten Stufe der Fusionen geht es um die drei Großen der Branche, aus denen wohl zwei werden. Der Verlierer sucht dann nach kleineren Fluggesellschaften zur Übernahme um das eigene Wachsum weiter zu sichern.
Empfehlung: Die Geschäftspartner der Fluggesellschaften sollten sich frühzeitig auf eine Neuordnung der Branche einstellen. Viele werden ihre bisherigen Kunden verlieren.