Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1541
Wer übernimmt die Kosten für höhere Versicherungsprämien?

Geduld und Risikobereitschaft nötig

Für Besitzer einer Eigentumswohnung ist der nachträgliche Einbau einer Ladestation für ein Elektroauto derzeit noch schwierig. Er kann von der Mehrheit der Wohnungseigentümergemeinschaft abgelehnt werden, da es sich um eine bauliche Veränderung handelt. Die Bundesregierung hat für Herbst einen Referentenentwurf angekündigt, der nun den Anspruch auf Einbau eines Ladepunktes festschreiben soll. Damit werden aber erhebliche Haftungsrisiken, Kosten und Verteilungsfragen auf die Privathaushalte umgelegt.

Wer sich als Besitzer einer Eigentumswohnung eine eigene E-Ladestation zulegen will, braucht Geduld. Zwar hat die Bundesregierung für Herbst einen Referentenentwurf angekündigt, der den Anspruch auf Einbau eines Ladepunktes festschreiben soll. Bisher kann der nachträgliche Einbau einer Ladestation für ein Elektroauto von der Mehrheit der Wohnungseigentümergemeinschaft abgelehnt werden, da es sich um eine bauliche Veränderung handelt.


Nach heutigem Stand kommen erhebliche Haftungsrisiken, Kosten und Verteilungsfragen auf die Eigentümer zu. Zumeist sind die technischen Voraussetzungen für Ladestationen im häuslichen Stromnetz nicht gegeben. Die haushaltsübliche Schuko-Steckdose liefert maximal 3,6 kW. Das führt zu Ladezeiten von ca. 8 Stunden führt. Für Schnelladestationen sind spezielle Anschlüsse und Stromkabel erforderlich. Mehrere Ladepunkte in einer Tiefgarage können das Stromnetz überfordern, ein Lastmanagement-System wird notwendig.

Neue Versicherungsmodalitäten erforderlich

Da sich Batterien gern entzünden, müssen Eigentümergemeinschaften die Versicherungsmodalitäten neu aushandeln. Ob die bestehenden Feuerversicherungen für dieses neue Risiko per se haften müssen, soll ebenfalls in dem für Herbst angekündigten Entwurf des Bundesjustizministeriums geregelt werden. Ob es verfassungsrechtlich durchgeht, bestehende Verträge einfach gesetzlich zu Lasten der Versicherung zu ändern, ist allerdings fraglich.


Unsicher ist auch, ob der Gemeinschaft die Kosten für die Ladeinfrastruktur auferlegt werden können. Vor allem, wenn nicht alle Stellplätze aus technischen Gründen mit Ladepunkten versorgt werden können. Nach derzeitiger Rechtsprechung sind Eingriffe in das Gemeinschaftseigentum unzulässig.


Das Gesetzgebungsverfahren soll sich bis Ende 2020 hinziehen. Die rechtlichen Hürden sind groß. Grundeigentümerverbände und Versicherungen unterstützen allerdings die Pläne des Justizministeriums.

Fazit

Kommt der Anspruch auf eine Ladestation in der Tiefgarage durch, rollt eine neue Elektrowelle durchs Land. Bereiten Sie sich schon mal auf höhere Kosten und Haftungsrisiken vor. Prüfen Sie, ob der Feuerschutz ihrer Versicherung dann noch ausreicht.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang