Geldschöpfungsprogramm endet wirkungslos
EURO
Neue Begründung für Ende der QE
Die EZB ändert ihre Begründung für das Ende von QE. Aber nicht den Zeitplan. Sie wird ihre quantitative Lockerung durch das Anleihekaufprogramm planmäßig im Herbst auslaufen lassen. Bisher sollte jedoch die anziehende Nachfrage dafür sorgen, dass sich die Outputlücke – die Differenz zwischen realisiertem BIP und dem eigentlichen Wachstumspotenzial – schließt und damit die Preise anziehen. Zuletzt gab es aber überwiegend Rückschritte bei der Industrieproduktion (namentlich in Deutschland) und einen weit unter den Erwartungen liegenden Zuwachs bei den Umsätzen des Einzelhandels.
Daher lautet die Begründung für das Ende der QE jetzt: Das Programm wird mithin verzichtbar. Angesichts des erreichten Volumens könnten kaum mehr weitere positive Effekte erzielt werden. Deshalb spielt in der Darstellung der EZB etwa die klare Abschwächung in der Industrie keine wesentliche Rolle. Der schwächere Konjunkturausblick hat aber trotzdem Folgen.
Durch die schwächere Dynamik verschiebt sich der Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung nach hinten. Es ist deshalb verfrüht, auf einen stärkeren Euro zu setzen – auch wenn die EZB die schwächeren Daten herunterspielt. Hier steht eine Korrektur übertriebener Erwartungen an. Die wachsenden Zinsdifferenzen werden den Euro gegenüber dem Dollar sowie dem Yen schwächen.
Fazit: Wir erwarten Dollar/Euro bei 1,12 um den Jahreswechsel.