Gewinne bei Weizen mitnehmen
Mit der Eskalation des Krieges in der Ukraine ist der Weizenpreis spekulativ in die Höhe geschossen. Zu Wochenbeginn notierte Weizen mit rund 1.364 US-Cent je Scheffel auf einem neuen Allzeithoch. Auf diesem Niveau handelte der Getreiderohstoff zuletzt im Februar 2008.
Inzwischen drücken Gewinnmitnahmen die Weizenpreise wieder unter die 1.200-US-Cent-Marke. Denn das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat seine Prognose für die weltweiten Weizenbestände am Ende der Erntesaison 2021/22 zur Wochenmitte überraschend um gut drei Millionen Tonnen auf 281,5 Millionen Tonnen nach oben revidiert. Dies ist vor allem auf die Ukraine und Russland zurückzuführen. Demnach sollen die Bestände in der Ukraine nun bei fünf Millionen Tonnen (bislang 2 Mio. Tonnen) liegen.
USDA revidiert Ernte- und Lagerprognosen
Der Grund für den Anstieg der Lagerbestände sind die um vier Millionen auf 20 Millionen Tonnen gesenkten Exportprognosen. Hier macht sich der Krieg bemerkbar, der zur Schließung der ukrainischen Exporthäfen am Schwarzen Meer geführt hat. Für Russland revidierte das USDA die Exportschätzung um drei Millionen auf 32 Millionen Tonnen nach unten. Die Prognose für die Lagerendbestände wurde dagegen um 2,5 Millionen Tonnen auf 13,1 Millionen Tonnen angehoben.
Zunächst ist mit ein wenig Beruhigung beim Weizenpreis zu rechnen. Die aktuell hohe Volatilität bei Weizen dürfte sich dennoch fortsetzen. Die geringeren Exporte aus der Ukraine und Russland dürften kaum durch höhere Exporte aus anderen Ländern ausgeglichen werden. Die USA sollen sogar etwa weniger Weizen exportieren als bislang prognostiziert.