Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1887
Stimmung ist noch gut, der Ausblick aber trüb

Glasbranche im Krisen-Modus

Fensterwand. © KEHAN CHEN / Getty Images / iStock
Kaum eine Branche reagiert so sensibel auf steigende Energiepreise wie die Glasindustrie. Doch trotz der Energiekrise, geht es der Branche noch gut. Ihr Zukunftsbild malt sie aber in dunklen Farbtönen.

Kalkulieren Sie mit weiter steigenden Preisen für Glas-Produkte. Denn auch wenn die Energiepreise ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht zu haben scheinen, werden sie sich doch auf erhöhtem Niveau im Vergleich zum Vorjahr stabilisieren. Die Produktion wird heruntergefahren und verknappt damit das Angebot. Hinzukommen die steigenden Preise für Lieferanten und Fahrer, die steigenden Rohstoffpreise und womöglich auch die Zusatznachfrage aus dem Handel in Folge der Mehrwegregelungen (FB vom 24.10.2022). Die erforderlichen Investitionen – etwa in Wasserstoff-Anlagen als Erdgas-Substitut – sind hoch.

Der Quadratmeter Glas ist mit aktuell 140 Euro gut 10 Euro (+7,69%) teuer als noch vor einem Jahr. Die Preise schwanken je nach Art und Stärke. Hinzukommen weitere Kosten je nach branchenspezifischen Anforderungen – etwa im Bau, der Getränkebranche oder der Optik.

Branche im Wechselbad der Gefühle

Die Glasbranche schwankt zwischen Freude über die gegenwärtig noch gute Geschäftslage und Pessimismus mit Blick auf die Zukunft. Die aktuelle Geschäftslage wird mit 28 Punkten noch immer positiv bewertet. Dazu passen auch zwei aktuelle Unternehmensmeldungen. Bei Gerresheimer (Arzneiglas, Medizinverpackungen) wuchs der Umsatz im 3. Quartal um 17,4%.

Die Firma Schott expandiert stärker nach Asien und baut in China einen eigenen Lagerbestand vor Ort auf. Zudem arbeitet Schott konsequent an seinem Plan zur Klimaneutralität (FB vom 24.10.2022). Auch die von vielen befürchtete Insolvenzwelle hat die Glasbranche noch nicht erreicht. Noch gelingt er der Glasbranche die gestiegenen Energiepreise an ihre Kunden weiterzugeben. Das dürfte auch am schwachen Euro und der hohen Exportquote der Branche liegen.

Rückläufige Produktion zeichnet sich schon ab

Allerdings fahren die Hersteller bereits ihre Produktion zurück. Laut Erhebungen von Ifo, sank der Index für die Produktionspläne im September auf -16,8 Punkte, im August war er bereits auf -9,9 Punkte gefallen. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen befinden sich auf den niedrigsten Stand seit 1991. FUCHSBRIEFE haben diese Entwicklung vor einem halben Jahr prognostiziert (FB vom 07.04.2022).

Fazit: Die Glasbranche hält sich wacker, muss aber, um wirtschaftlich arbeiten zu können, die Preise an die Abnehmer weitergeben. Den fallenden Energiepreisen stehen andere Preistreiber (Rohstoffe, Fachkräfte / Löhne, Angebotsverknappung, steigende Nachfrage) gegenüber.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Falsche "Fairsprechen" entlarven

Unis basteln Greenwashing-Indikator

Viele Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit, einige mogeln dabei aber auch. Das nennt sich Greenwashing und ist ein Image-Risiko. In einem Forschungsprojekt soll nun ein Greenwashing-Indikator entwickelt werden.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Rendite vom anderen Ende der Welt

Aktien aus Neuseeland

Neuseeland © WaitforLight / stock.adobe.com
Neuseeland liegt am anderen Ende der Welt - und darum selten in den Depots deutscher Anleger. Dabei bieten die Aktien aus dem vielseitigen Land durchaus attraktive Renditen. Nun kommen auch noch Chancen auf Währungsgewinne dazu. FUCHS-Kapital stellt Ihnen aussichtsreiche Aktien mit doppeltem Rendite-Hebel vor.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof urteilte zu verdeckter Gewinnausschütung

Irrtum ist keine vGA

Verdeckte Gewinnausschüttungen (vGA) können nur bewusst vollzogen werden, nicht aber durch einen Irrtum entstehen. Das ist die Stoßrichtung des Bundesfinanzhofes. Der musste in einem Fall urteilen, in dem einem Gesellschafter unwissentlich Vorteile gewährt wurden.
  • Fuchs plus
  • Teilentgeltlicher Verkauf von GmbH-Anteilen an Angehörige

Verkauf unter Wert ist steuerlich aufzuteilen

Wer GmbH-Anteile unter seinen Anschaffungskosten verkauft, muss den Verkauf steuerlich betrachtet aufteilen. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Das Urteil hat Folgen für Verkäufer, deren Gewinn dadurch höher ausfällt.
Zum Seitenanfang