Goldpreis an wichtiger Unterstützung angelangt
Der Goldpreis steht heftig unter Druck. In dieser Woche markierte der Goldpreis bei 1.726 US-Dollar je Feinunze ein frisches 52-Wochen-Tief. Aus technischer Sicht rückt nun der Unterstützungsbereich zwischen 1.675 und 1.700 US-Dollar je Feinunze in Schlagdistanz. Auf diesem Niveau wachsen die Chancen auf eine - zumindest kurzfristige - Gegenbewegung. Insgesamt viermal drehte der Preis für das gelbe Edelmetall während der vergangenen zwei Jahre auf diesem Niveau wieder nach oben.
Gold verkaufen, Anleihen kaufen?
Aktuell lastet vor allem der feste Dollar auf den Goldnotierungen. Durch die kräftige Aufwertung der US-Währung wird Gold für Anleger außerhalb der USA teurer. Dies dämpft die Nachfrage. Zudem ziehen sich Anleger aktiv aus dem Edelmetall zurück. Darauf deuten die anhaltenden und teils deutlichen ETF-Abflüsse hin. So ist das Interesse an börsengehandelten und mit Gold hinterlegten Produkten im Juni erneut zurückgegangen. Die vom Nachrichtendienst Bloomberg erfassten Gold-ETFs haben in der vergangenen Woche Abflüsse von 29 Tonnen im Gegenwert von rund 1,7 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Bereits im Mai wurden 53 Tonnen im Volumen von rund 3,1 Mrd. US-Dollar abgezogen. Auch die drücken den Preis.
Das zinslose Gold wird inzwischen wieder in Anleihen getauscht. „Wegen des gestiegenen Kapitalmarktzinsniveaus betrachten viele Anleger Staatsanleihen vermutlich bereits wieder als Alternative zu Gold“, hören wir von der Postbank. Zudem neigen viele Großinvestoren in Zeiten hoher Volatilität dazu, Positionen in Gold zunächst glattzustellen und Cash als kurzfristiges Kontoguthaben zu halten. „Auf mittlere Sicht könnten diese Investoren jedoch wieder an den Goldmarkt zurückkehren“, so die Analysten.