Goldpreis bekommt Unterstützung aus den USA

Der Goldpreis ist in turbulentes Fahrwasser geraten. Zu Wochenbeginn rutschte der Preis für eine Feinunze Gold im Tief auf rund 1.850 US-Dollar ab. Vor knapp zwei Wochen nahm das Edelmetall noch die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze ins Visier. Mit dem Test der 1.850-Dollar-Marke hat der Goldpreis ein wichtiges technisches Unterstützungsniveau bestätigt. Der seit August vergangenen Jahres bestehende Aufwärtstrend ist unverändert intakt. 

Der Kursabfall dürfte mit der "Normalisierung" des Ukraine-Krieges und der sich damit verändernden Risikoeinschätzung zusammenhängen. Zudem steigt der Kurs des US-Dollars weiter. Das verteuert Gold für Anleger aus anderen Währungsräumen und führt dadurch zu einer sinkenden Nachfrage. Und schließlich drückte auch die Erwartung einer strafferen Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve.

Fed stützt den Goldpreis

Nach der Zinssitzung der US-Notenbank Fed hat sich der Preis des Edelmetalls wieder stabilisiert. Gold profitiert von der Aussicht, dass die US-Zinsen nicht noch schneller steigen, als bislang befürchtet (vgl. FUCHS-Kapital vom 05.05.2022). Zwar hatte die Fed zur Wochenmitte den Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 0,75% bis 1,00% angehoben. Zugleich schloss Fed-Chef Jerome Powell ein höheres Tempo der Zinserhöhungen zum aktuellen Zeitpunkt aus. Die von einigen Marktteilnehmern befürchtete Zinsanhebung um 75 Basispunkte auf der nächsten Fed-Sitzung im Juni ist damit wohl vom Tisch. Ziel der Notenbank ist es, die Zinsen so schnell und so stark anzuheben, dass zwar die hohe Inflation ausgebremst wird, Wirtschaft und Arbeitsmarkt sollen darunter jedoch nicht leiden.

Goldhändler dürfte dies freuen, denn steigen die Zinsen nicht so schnell, bleibt Gold als Inflationsschutz und Anlagevehikel in Krisenzeiten attraktiv. Der jüngste Rücksetzer bietet mittel- und langfristig orientierten Investoren somit eine gute Einstiegsgelegenheit.