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2006
USA, Russland und China haben Interessen in Grönland

Grönland gerät zwischen die Großmächte

Grönlands Rohstoff-Ressourcen haben schon lange Begehrlichkeiten geweckt. Jetzt ist das Land aber auch in den Fokus geostrategischer Überlegungen gerückt. Die haben vor allem für die USA und Russland Bedeutung. Es ist absehbar, dass das Land zu einem politischen und Wirtschaftlichen "Zankapfel" wird und seine bisherige zurückhaltende Position nicht länger wird durchsetzen können.

Grönland rückt in den Mittelpunkt strategischer Interessen und dürfte zu einem politischen und wirtschaftlichen "Zankapfel" werden. Internationale Großmächte wie die USA, Russland und China haben dort Interessen. Denn das Land hat aufgrund seiner geografischen Lage und der reichhaltigen Rohstoffvorkommen eine besondere geostrategische Bedeutung.

USA bekräftigen Interesse an Grönland

Die Grönland-Aussagen des kommenden US-Präsidenten Donald Trump mögen zwar absurd wirken. Sie unterstreichen aber das hohe strategische Interesse Washingtons an der Region. Die USA haben ohnehin bereits eine Militärbasis in Thule auf Grönland und betrachten das Gebiet als zentral für ihre Sicherheit im arktischen Raum. Ein Blick auf die Weltkugel - aus der richtigen Perspektive - erklärt das hohe Interesse. Grönland ist die einzige und relevant große Pufferzone zwischen den USA und Russland. Es ist damit als Vorposten prädestiniert (Frühwarn-Funktion).

Eine militärische Eskalation zwischen den USA und Grönland halten wir für unrealistisch. Wahrscheinlich ist, dass die USA ihre militärische Präsenz vor Ort verstärken und auf den Zugang zu den Rohstoffen Grönlands drängen werden. Die USA haben bereits eine strategische Militärbasis in Thule auf Grönland und betrachten das Gebiet als zentral für ihre Sicherheit im arktischen Raum.

Die Rolle der EU und Dänemarks Einfluss

Bauen die USA ihr Engagement in Grönland aus, wird das auf die EU zurückwirken. Denn das dänische Protektorat hat trotz seines Austritts aus der Europäischen Gemeinschaft im Jahr 1985 weiterhin eine enge Verbindung zur EU. Darum ist das Schweigen der EU zu den Äußerungen Trumps erstaunlich. 

Dass sich die EU bewusst aufgrund der Erkrankung von Ursula von der Leyen (CDU) bewusst zurückhält, ist unglaubwürdig. Auch Kaja Kallas, die Vize-Präsidentin der EU, hätte sich zum US-Vorstoß äußern können. Über Dänemark hat die EU immerhin indirekt Einfluss auf das Territorium, was in geopolitischen Fragen ein potenzieller Hebel sein könnte. Vor allem die reichen Vorkommen an seltenen Erden auf Grönland sind für die EU von großem Interesse, da diese Mineralien im Sinne der Ressourcen-Unabhängigkeit unverzichtbar sind.

Russland und die Arktis

Auch Russland hat mit Blick auf Grönland geostrategische und wirtschaftliche Interessen. Militärisch erfüllt Grönland für Russland dieselbe Funktion wie für die USA. Zudem beobachtet Russland die wachsende Präsenz der USA in der Arktis mit Sorge. Die amerikanische Präsenz auf Grönland ist dabei ein Störfaktor für die russischen Ambitionen in der Region.

China verfolgt in Grönland primär wirtschaftliche Interessen. Als globaler Marktführer bei seltenen Erden hat China wenig Interesse daran, dass die EU oder die USA Zugang zu alternativen Quellen dieser Rohstoffe erhalten. Sollte dies geschehen, würde dies nicht nur Chinas Monopol gefährden, sondern auch die geopolitische Dynamik in der Arktis weiter verschieben.

Fazit: Grönland gerät zwischen die Interessen großer Mächte. Es steht künftig im Zentrum einer geopolitischen Rivalität, die von den USA, der EU, Russland und China geprägt ist. Die Insel hat eine hohe strategische Wichtigkeit und großes wirtschaftliches Potenzial (Ressourcen). Bisher hat Grönland die Ausbeutung der Mineralressourcen weitgehend blockiert. Dies wird durch Druck von den USA und der EU nicht zu halten sein.
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