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Hohe Verluste durch Zinswende, moderat in der Ukraine-Krise

Grüne Geldanlagen stecken Ukraine-Krieg vergleichsweise gut weg

Symbolbild nachhaltige Geldanlage. © lovelyday12 / Getty Images / iStock
Bereits zu Jahresanfang untersuchten FUCHSBRIEFE, wie grüne Aktienfonds auf die Zinswende im Vergleich zum breiten Markt reagierten. Damals standen nachhaltige Fondsmanager auf der Verliererseite. Das Bild dreht sich aber, wenn wir schauen, wie sich dieselben Fonds seitdem weiterentwickelt haben.
Mit einem breiten Mix nachhaltiger Investments konnten Anleger die Börsenverluste seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs begrenzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung von FUCHSBRIEFE unter 25 aktiv gemanagten nachhaltigen Aktienfonds. Zwar leiden aktiv gemanagte nachhaltige Fonds unter der Zinswende, stecken aber den Ukraine-Krieg im Vergleich zum breiten Markt verhältnismäßig gut weg.

FUCHSBRIEFE führen diese Beobachtung vor allem auf zwei Faktoren zurück. Einerseits betreibt das Fondsmanagement in den von uns betrachteten Aktienfonds aktives Management. Das heißt, dass die überbewerteten und besonders unter Druck stehenden Tech-Titel in den Portfolios reduziert wurden. Die standen aufgrund ihrer Performance und CO2-Armut in der Vergangenheit auf dem Kaufzettel der grünen Fondsmanager ganz oben, leiden nun aber überproportional an den steigenden Zinsen. Auf der anderen Seite schafft der Ukraine-Krieg neue Notwendigkeiten und lenkt damit Kapitalströme um. Insbesondere die Themen nachhaltige Energie (regenerative Energieversorgung, Energieeffizienz) und Rohstoffe (Recycling und Verwertung) spielen den nachhaltigen Fonds nun in die Karten.

Nachhaltige Fonds ließen zu Beginn des Jahres Federn, die breiten Märkte erst mit dem Ukraine-Krieg

Wir haben unsere Auswertung aus dem Januar fortgeführt. Damals analysierten wir, dass nachhaltige Fonds bereits in der Frühphase der Zinswende, noch vor der tatsächlichen Zinsanhebung durch die US-Notenbank Federal Reserve, heftiger unter Druck gerieten, als der breite Markt (vgl. FB vom 31.01.2022). Unser breites Öko-Fondsportfolio gab in nur einem Monat (01.01. bis 31.01.22) um -9,46% nach. Beim DAX waren es gerade mal -3,40%, beim EuroStoxx -4,70% und beim Dow Jones -6,40%.

Der Ukraine-Krieg hat nun diese Indizes stärker gedrückt als das breite Öko-Fondsportfolio. Zwar liegt das Fondsportfolio mit einer Halbjahresperformance von -14,98% deutlich im Minus. Davon sind aber "nur" -5,44% innerhalb der vergangenen drei Kriegsmonate hinzugekommen. Der EuroStoxx hat seitdem -6,2% an Wert verloren, der Dow Jones -7%, MSCI World Index -10,9% und der Nasdaq 100 sogar -14,4%. Lediglich der regional sehr eng fokussierte DAX kommt mit -4% auf eine bessere Performance als das betrachtete Öko-Fondsportfolio. Die von FUCHSBRIEFE jüngst prognostizierte Performance-Spreizung zwischen nachhaltigen und konventionellen Anlagen bewahrheitet sich damit zusehends (vgl. FB vom 29.03.2022).

Die Top-3 Umweltfonds in der FUCHS-Analyse

Trotz der Performance-Spreizung haben aber beinahe alle betrachteten Öko-Fonds seit Kriegsbeginn im Februar Verluste verbucht. Immerhin: Zwischen dem 20.02. und dem 20.05. - also den drei Kriegsmonaten -  erwirtschafteten vier der 25 Fonds eine nominal positive Rendite. Der Beste unter ihnen ist der Kepler Umwelt Aktienfonds (+0,9% seit 20.02.22, ISIN: AT 000 UMW ELT 5). Seine Jahresrendite (01.01.2022 bis 20.05.2022) liegt bei -9,91%. 

Eine noch bessere Jahresperformance unter den von uns betrachteten Ökofonds weisen nur der Gutmann Aktien Nachhaltigkeitsfonds (-8,45% seit 01.01.2022, ISIN: AT 000 0A1 5M7 5) und der Triodos Global Equities Impact Fund (-8,75% seit 01.01.2022, ISIN: LU 027 827 241 3) auf. Auch diese Fonds verbuchten ihr größtes Minus bereits zum Jahresbeginn. Seit Kriegs-Ausbruch ging es für den Gutmann-Fonds -3,4% bergab, Triodos gab um -4,1% nach. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie alle untersuchten Fonds in der vollständigen Auflistung:

Hinweis: 

Weitere Informationen zur Untersuchungsmethodik und Fondsauswahl finden Sie hier.


Fazit: Im Durchschnitt schaffen es aktive Fondsmanager seit dem Ukraine-Krieg besser zu performen als der breite Markt. Das ist einerseits ein Plädoyer für aktives Fondsmanagement, andererseits auch für nachhaltige Geldanlagen.
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