Gut unterfüttert
Nach dem kräftigen Kursrückgang im März stehen die Zeichen auf dem Baumwoll-Markt inzwischen wieder moderat auf „Erholung“. Im Zuge der Corona-Krise war der Preis für den Textil-Rohstoff von rund 70 US-Cent je Pfund im Februar auf unter 50 US-Cent je Pfund Ende April eingebrochen.
Erholung ist in Sicht. Das verspricht zumindest das US-Landwirtschaftsminsiterium USDA. Es ist der Ansicht, dass sich die chinesische Importnachfrage nach Baumwolle in der Erntesaison 2020/21 wieder auf das Niveau vor der Corona-Krise erholen wird. Auch für andere Nachfrageländer wie Pakistan oder Bangladesh prognostiziert die Behörde einen Anstieg der Importe.
Produktionsrückgang erwartet
Auf der anderen Seite rechnet das USDA für alle wichtigen Baumwoll-Anbauländer mit einem Rückgang der Produktion. In den USA sollen in dieser Saison nach 19,9 Millionen Ballen nun noch 19,5 Millionen Ballen produziert werden. In China und Brasilien dürfte die Produktion um eine bzw. zwei Millionen Ballen sinken; die weltweite Produktion von Baumwolle dürfte damit unter dem Vorjahresniveau liegen. Da sich zugleich die Nachfrage erholt, führt dies dazu, dass der globale Überschuss von rund 17 Millionen Ballen aus 2019/20 in der nächsten Saison auf rund zwei Millionen Ballen schrumpfen wird.
Auch die US-Baumwoll-Exporte ziehen inzwischen wieder an. Diese lagen Mitte Mai rund 50% über dem Durchschnitt der vier Wochen davor. Dies unterfüttert die Hoffnung auf eine anziehende Baumwoll-Nachfrage im Rahmen einer Erholung der Weltwirtschaft nach der Corona-Krise.
Fazit: Der weltweite Überschuss an Baumwolle wird zunehmend abgebaut. Die Preise ziehen bereits wieder leicht an, die Chance auf einen Trendwechsel wird größer.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Baumwoll-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJW 6) können Anleger von steigenden Baumwollnotierungen profitieren.