Guter Einstiegszeitpunkt
Der Ölpreis schwankt weiterhin sehr stark. Nachdem die Notierungen für das Schwarze Gold mit Beginn des Ukraine-Krieges vor rund einem Monat auf 130 US-Dollar je Barrel emporgeschossen sind, ist der Ölpreis inzwischen wieder unter die Marke von 100 US-Dollar gerutscht.
Einerseits treiben Sanktionen russischer Ölexporte den Preis. Andererseits versuchen viele Länder, den Preisauftrieb zu begrenzen. Die Ölstaatenallianz OPEC+ will die Förderung von Rohöl allerdings nur moderat erhöhen. Wie das Ölkartell in der vergangenen Woche mitteilte, soll die Ölförderung im Mai um 432.000 Barrel am Tag ausgeweitet werden. Am Markt war dies bereits erwartet.
Biden drückt den Ölpreis
Dass der Ölpreis wieder stark gefallen ist, hat einen anderen Grund. US-Präsident Joe Biden hat die Freigabe von einer Million Barrel Öl pro Tag für die nächsten sechs Monate aus den staatlichen Ölreserven bekannt gegeben. Damit zapft Biden die Öl-Notreserven des Landes so stark an, wie nie zuvor. Die geplante Freigabe ist zugleich die dritte innerhalb weniger Monate. Bereits im November und im März hatte Biden versucht, mit einer Freigabe von Ölreserven die Preise zu drücken.
Hintergrund: Teures Benzin und die allgemein hohe Inflation entwickeln sich langsam zu einem politischen Risiko für den Präsidenten. Dass die Ölpreise nun nicht noch stärker nachgeben zeigt einmal mehr, wie angespannt die Lage auf dem Ölmarkt trotz höherer Fördermengen und temporärer Nachfrageausfälle aus China (neue Lockdowns) weiterhin ist.