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Steigende Preise, Stromversorgung nicht gesichert

Harakiri-Politik der Bundesregierung

Regierung muss sich höhere Energieausbauziele stecken, sonst wird es zappenduster. Bildquelle: Pixabay
Die Energiepolitik der Bundesregierung ist inkonsistent. Sie fördert stetig neue Stromverbraucher, um die Energiewende zu erreichen. Aber der angenommene zukünftige Stromverbrauch steigt nicht wie angenommen mit – sondern viel stärker. Das hat fatale Folgen für den Strompreis.

Die Energiepolitik der Bundesregierung wird für stark steigende Strompreise sorgen. Denn sie kalkuliert mit zu geringen Zuwächsen beim Stromverbrauch. Obwohl sie im Zuge der Energiewende stetig neue Stromverbraucher fördert, geht sie weiterhin davon aus, dass der Stromverbrauch 2030 bei 580 TWh Strom liegen wird. Das ist unrealistisch. Denn dies sind sind nur 4% mehr als 2018 (damals 556 TWh Verbrauch).

Im Jahresvergleich sorgen Wirtschaftswachstum und kalte Winter für höhere Verbräuche. Die Förderung von E-Autos, Wärmepumpenheizungen und nun auch der Wasserstoffproduktion wird den Stromverbrauch selbst bei stagnierender Wirtschaft in den nächsten Jahren in die Höhe treiben.  

Die Regierung geht von starken Einsparungen aus, die aber bisher nicht erreicht wurden

Um die Zahlen erreichen zu können, geht die Regierung von starken Einsparungen aus. So plant sie bis in zehn Jahren 30% der Primärenergie (also alle eingesetzten Energieträger zusammen: Kohle, Erdgas, Erdöl, Strom aus Erneuerbaren, usw.) im Vergleich zu 2008 als Basisjahr einzusparen. Dies geht aus dem am 10. Juni der EU übergebenem Nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) hervor.

Das Problem: Bisher sind die Einsparungen nicht so gut gelungen, wie geplant. Bis in diesem Jahr sollte der Verbrauch um 20% gesenkt werden. Erreicht wurden 2019 nur 11%. Durch die Coronakrise werden die Einsparungen in diesem Jahr zwar sehr hoch ausfallen – und damit viel näher an den Plan kommen, als bis vor kurzem erwartet. Aber das ist ein einmaliger Effekt, den niemand vernünftigerweise als Erfolg werten kann.

Stromverbauch heruntergerechnet, um den Anschein zu erwecken, die Ausbauziele zu erreichen

Wir haben eine Vermutung: Die Regierung weigert sich, den geplanten Stromverbrauch zu erhöhen, um den Anschein zu wecken, die selbst gesetzten Ziele beim Zubau der erneuerbaren Energien zu erreichen. Tatsächlich wird seit 2017 viel zu wenig Wind an Land zugebaut, um das Ziel von 55% erneuerbarer Strom (in Kürze soll das Ziel auf 65% angehoben werden) im Jahr 2030 zu erreichen. Zumindest, wenn man mit dem realistischen Verbrauch rechnet. Wo der genau liegen wird, hängt davon ab, wie schnell sich neue Stromverbraucher (E-Autos, Wasserstoff, usw.) durchsetzen. Der Bundesverband erneuerbare Energien (BEE) geht von 740 TWh Bruttostromverbrauch 2030 aus – fast 30% mehr als die Regierung erwartet.

Der Mangel an erneuerbarem Strom wird teuer werden

Der Mangel an erneuerbarem Strom wird teuer werden. Denn die Kohlekraftwerke, die als Ersatz bereitstehen, werden dann mit erheblichen CO2-Kosten arbeiten. Aktuell liegt der Preis bei 25 Euro pro Tonne CO2; bis in zehn Jahren ist mit einem weit höheren Preis zu rechnen. Dass so große Mengen an Strom aus den Nachbarländern eingeführt werden können, ist nicht wahrscheinlich. Zum einen werden die Verbindungsleitungen nur langsam ausgebaut. Zum anderen sind die anderen EU-Staaten ebenso mit dem Umbau ihrer Energiesysteme beschäftigt.

Fazit: Die Regierung verweigert sich einer konsistenten Energiepolitik. Aus hohen erwarteten Einsparungen folgen zu niedrige Ausbauziele, die den Umbau des Energiesystems gefährden.
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