Hoffen auf die Notenbanken
Die Märkte verlassen sich in immer größerem Umfang auf die Notenbanken. Deren weiterhin billiges Geld treibt die Aktienkurse an und hält die Renditen am Boden. Allerdings wachsen damit die Risiken.
In dieser Konstellation ruhen viele Hoffnungen auf den Notenbanken. Sie forcieren insbesondere die Finanzmärkte seit Jahren mir ihrer aggressiven Geldpolitik. Null- und Niedrigzinsen sowie milliardenschwere Anleihekäufe und aufgeblähte Bilanzen der Geldhüter haben die Märkte massiv verzerrt.
Die Notenbanken sind längst relevante Marktteilnehmer geworden. Sie beeinflussen weit mehr als nur den Zins. Sie schaffen Liquidität, trocknen zugleich aber Märkte aus, z. B. indem sie in signifikantem Umfang Anleihen kaufen und verzerren die Risiken. Parallel dazu treiben die Geldhüter mit ihren Maßnahmen die Aktien- und Immobilienmärkte hoch. Dennoch ist der Glaube bei vielen Marktteilnehmern groß, dass die Geldhüter die Märkte steuern und Krisen verhindern können.
Notenbanken treiben Märkte
Die Notenbanken – voran die Geldhüter in Europa, Japan, den USA und China – forcieren die Märkte weiter. Ihre gleichgerichteten Geldpolitiken und Interventionen halten die Liquidität extrem hoch. Diese fließt in dieselben Anlageklassen, treibt Aktien und Immobilienpreise an. Zugleich werden die Rendite nach unten gedrückt und das Schulden machen künstlich vergünstigt. Die Finanzmärkte befinden sich im Japan-Modus.Vermutlich sind die Märkte dabei sogar anfälliger geworden. Darauf deuten die Probleme am US-Geldmarkt hin. Es fehlt Liquidität und Vertrauen. Die Fokussierung vieler Beobachter auf die Geldhüter ist riskant. Sie blendet den weit größeren Teil des Anleihenmarktes aus, den die Hüter des Geldes nicht beeinflussen können. Gerade am langen Ende der Kreditlaufzeiten wurden erhebliche Risiken aufgebaut.
Die Finanzmärkte hängen stark am Tropf der Notenbanken. Sie haben mit ihrer Politik die Entkopplung von Börse und Realwirtschaft ausgelöst und über Jahre angetrieben. Der Hebel ist inzwischen s