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Anlegermotto: Finde den größeren Dummkopf

Hype um Sammelkarten

Anlagehype um Pokémon-Karten. Copyright: Pixabay
Stellen Sie sich vor, Sie gehen auf Ihren Dachboden und entdecken zwanzig Jahre alte Sammelkarten, für die Ihnen heute jemand ein kleines Vermögen zahlt. Denn was für den einen wertlos ist, hat für den anderen einen hohen Wert. Daraus hat sich ein grotesker Anlage-Hype entwickelt, der so manchen noch teuer zu stehen kommen dürfte.

Sammelkarten erleben derzeit einen wahren Anlage-Hype. Im Oktober wechselte eine seltene Pokémon-Karte von 1999 für 226.000 US-Dollar den Besitzer. Vor zwei Wochen wurde eine Drachen-Pokémon-Karte für über 300.000 US-Dollar verkauft. So hohe Preise erzielen natürlich nur die seltensten Exemplare. Auf Sammlerbörsen gehen jedoch auch regelmäßig zwanzig Jahre alte Karten für 100 Euro über die digitale Theke. Wer davon einige hat, kann sich schnell über nette Gewinne freuen.

Noch höhere Preise erzielen derzeit Baseball- und Basketball-Karten in den USA. Eine Karte von Mickey Mantle wechselte im Januar für sage und schreibe 5,2 Millionen US-Dollar den Besitzer. Auch andere Karten wie Star Wars oder Yu-Gi-Oh! erleben derzeit irrwitzige Preissteigerungen. Der PWCC-Index – ein Index der die Wertentwicklung der 100 wertvollsten Sammlerkarten misst – ist seit 2008 um fast 400% gestiegen.

Soziale Medien befeuern den Sammelkarten-Hype

Angestachelt wird der Hype von den sozialen Medien. Auf Instagram, Twitch und Co. geben Influencer kleine Vermögen für alte verschlossene Kartenpacks aus, in der Hoffnung dort die kostbaren Raritäten zu entdecken. Die Stimmung erinnert an die Wallstreetbets von Anfang des Jahre.

Das Problem: Es gibt keinerlei Garantien, dass dieser Hype anhält. Die aufgerufenen Preise entbehren jeglicher rationaler Grundlage. De facto sind es nur Papierkärtchen mit bunten Bildern. Daher kann es auf diesem Gebiet auch keine seriöse Anlageempfehlung geben. Wer in dieses Segment investiert, verlässt sich schlicht darauf, dass es in der Zukunft jemanden geben wird, der ein materiell gesehen nahezu wertloses Objekt für viel Geld kauft. Diese Methode hat sogar einen Namen: Greater Fool, zu deutsch: „Finde den größeren Dummkopf, der dir dein Zeug abkauft.“

Vor einem Investment unbedingt eine professionelle Meinung einholen

Wer sich dennoch aus Überzeugung oder Abenteuerlust beteiligen will, kann auf Internet-Kartenbörsen schauen, ob er eine Karte von Wert hat. Anbieter wie etwa der deutschsprachige Gold Standard Grading Service ermitteln für einen Preis zwischen 20 und 30 Euro professionell den Wert einer Karte. Wer viel Geld in eine Karte investieren will, sollte den Wert vorher unbedingt testen lassen. Dennoch gilt auch nach der Begutachtung, dass die Preise, die man für die Karten bekommt, hoch volatil, wenn nicht sogar zufällig, sind. Daher ist jede Investition in Sammlerkarten mit einem Totalverlustrisiko behaftet.

Fazit: Die überbordende Liquidität der Notenbanken und die Corona-Langeweile der Menschen treiben kuriose Blüten. In Kombination mit sozialen Medien entstehen schnell Hypes und irrwitzige Preissteigerungen. Sammelkarten-Investments sind nur etwas für echte Zocker. Das Chance-Risiko-Profil ist asymmetrisch – aber wer weiß, in welchem Jugendzimmer oder auf welchem Dachboden wahre Schätze lagern.

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