Im chinesischen Geleitzug
Die ASEAN-Staaten haben die Corona-Krise zwar noch nicht überwunden. Aber sie kommen voran. Der Einkaufsmanager-Index des verarbeitenden Gewerbes („manufacturing“) für die südostasiatische Staatengemeinschaft verbesserte sich von 43,7 auf 46,5 Punkte. Er liegt damit noch klar unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Es dürfte aber bald weiter aufwärts gehen. Denn China, der entscheidende Impulsgeber für die Region, erzielte bereits im 2. Quartal 3,2% Wachstum zum Vorjahresquartal. Dieser positive Trend dürfte sich, vorausgesetzt es kommen keine Störungen von außen, fortsetzen. Chinas Einkaufsmanager-Indizes stehen mittlerweile sämtlich über der Expansionsschwelle.
Handel wird behindert
Allerdings kämpft die Region nicht nur mit der Corona-Pandemie, sondern auch mit Behinderungen des Handels. Diese werden durch die verschiedenen Konflikte ausgelöst, an denen Länder der Region beteiligt sind. Der chinesisch-amerikanische ist nur der auffälligste.
Zollschranken sind immer häufiger ein Hemmschuh. Ob im japanisch-koreanischen Streit um die Folgen des 2. Weltkriegs, dem Konflikt um die staatliche Eigenständigkeit und Souveränität Taiwans oder die strittigen territorialen Ansprüche im südchinesischen Meer namentlich zwischen China und Vietnam: Allenthalben wird mit Strafzöllen, nicht-tarifären Hindernissen und offenen Boykottaufrufen der freie Warenverkehr eingeschränkt und die von Chinas Erholung ausgehenden expansiven Impulse gedämpft.
Fazit: Trotz dieser unbestreitbaren Probleme bleibt Südostasien mit dem Kern ASEAN die attraktivste Region im Universum der Emerging Markets. Sie darf in keinem EM-Portfolio fehlen.
Empfehlung: Sektoral erscheinen uns die zum privaten Konsum orientierten Branchen lukrativ. Interessant ist der Aktienfonds Mirae Asset Global Discovery Fund - Asia Great Consumer Equity Fund (LU1207150977). Dieser legt entsprechend an und wird bei Morningstar mit 5 Sternen bewertet.