Impfchaos in Deutschland
Hat die Bundesregierung in Sachen Impfstoff aus NATO-Gehorsam die Zusammenarbeit mit Russland verweigert? Nur widerwillig bekam Ungarn aus Brüssel grünes Licht, Russlands Sputnik V zu testen. Seit August 2020 ist der russische „Sputnik V“ als weltweit erster COVID-19-Impfstoff zugelassen. Er wird seit Anfang Dezember verimpft. Indien, Brasilien, Mexiko und Kasachstan haben bereits bestellt. Sputnik V ist durch sein traditionelles Vektor-Design eher ungefährlich, hochwirksam und preiswert.
Angesichts des schleppenden Impfstarts und der Lieferverzögerungen „westlicher“ Impfstoffe in Deutschland ist die Ausklammerung Russlands ein folgenschwerer Fehler. Das soll sich jetzt ändern: So will Kanzlerin Merkel plötzlich doch mit Russland humanitär zusammenarbeiten: Das Paul-Ehrlich-Institut soll Russland beim Antragsverfahren bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) helfen.
AstraZeneca braucht Sputnik
Die Hilfe hat Deutschland aber viel nötiger als Russland. Die EU hat bei AstraZeneca 400 Millionen Impfdosen bestellt. Es hakt aber an der Zulassung. Der Pharmariese hatte sich bei der Dosierung vertan. Die zweite Studiengruppe erhielt nur die halbe Dosis, doch deren Wirksamkeit war viel besser.
Jetzt hat AstraZeneca Studien-Ergebnisse für zwei verschiedene Dosierungen in unterschiedlichen Altersgruppen. Die EMA kann aber nur zulassen, was an Studiendaten vorliegt. Ausgerechnet die Dosierung für die Älteren lief schief.
Astra sucht Zusammenarbeit mit Russen
Um den Fehler auszubessern, sucht AstraZeneca die Zusammenarbeit mit Sputnik. Dabei könnte ein von den Russen entwickelter Vektor verwendet werden. AstraZeneca bekäme damit die volle Zulassung. Als Dank würde die EU dann auch bei Sputnik einkaufen.
Fazit: Angesichts des schleppenden Impfstarts und der Lieferverzögerungen wa die Ausklammerung des russischen "Sputnik V" ein großer Fehler. Dass hier jetzt nachgebessert wird, macht die Versäumnisse nicht besser.