In Japan geht alles weiter wie bisher
Japans Regierungschef Shinzo Abe hat eine weitere Amtszeit vor sich. Er wurde in der Parlamentswahl bestätigt. Allerdings waren sicherheitspolitische Fragen wichtiger als die „Abenomics". Seine Wirtschaftspolitik brachte zwar ein wenig Bewegung, löste aber Japans Probleme nicht. Die ohnehin niedrige Inflation ist erneut zurückgefallen. Und dies trotz der extrem expansiven Geldpolitik mit negativen Leitzinsen, Monetisierung der Staatsschulden und Anleiherenditen bei null. Die strukturellen Verwerfungen durch den Bevölkerungsrückgang liegen jenseits der wirtschaftspolitischen Einflussmöglichkeiten. Die Belebung der letzten Monate wird schwächer. Die Zuwachsraten der Industrieproduktion sinken.
Die Konsumausgaben der Haushalte sind rückläufig. Und der Einkaufsmanager-Index der Industrie geht ebenfalls zurück. Offenbar macht sich eine Abschwächung des regionalen Handels bemerkbar. Das ist auch in Zahlen aus Singapur erkennbar. Die Notenbank wird ihren Kurs ohne große Aussicht, die Inflation näher an das Ziel 2% zu bringen, fortsetzen. Denn die niedrige Inflation stützt die Erwartung höherer Realzinsen und zugleich die Rolle als sicherer Hafen für Asiens Märkte. Der starke Yen lässt die expansive Politik verpuffen.
Fazit: Der Yen dürfte sein Niveau halten, allenfalls leicht zulegen.