Indonesien will Partner für deutsche Wirtschaft sein
Die Wirtschaft Indonesiens wächst mit Raten von ca. 5% p.a.. Mit einem jährlichen BIP von ca. 1 Mrd. Euro belegt Indonesien in der Rangliste der Volkswirtschaften immerhin Platz 16. Bis 2030 ist der Sprung in die Top 10 realistisch. Für 2050 gibt es sogar Prognosen, die das Land auf Platz 5 sehen. Das liegt auch an der stetig wachsenden Bevölkerung (240 Mio. Einwohner, Platz 4 hinter Indien, China, USA), die zudem sehr jung ist (Durchschnittsalter Indonesien: 29,6 Jahre, EU: 44,1 Jahre). Der durchschnittliche monatliche Mindestlohn liegt nur bei 191 US-Dollar, in der Hauptstadt Jakarta sind es 311 US-Dollar.
Regierung will mehr Investoren ins Land locken
Indonesiens Regierung ist sehr darum bemüht, Investitionen und Produktion ins Land zu holen. Der Grundsatz lautet: Wer die Rohstoffe der Insel (z.B. Zinn, Kupfer, Nickel, Palmöl) möchte, muss in Indonesien investieren. Rohstoffexporte (z.B. Bauxit, Nickel) wurden darum verboten, das Investitionsrecht liberalisiert. Das hat große deutsche Unternehmen wie Adidas, Airbus, BASF, Bayer, BMW, Daimler, Bosch, Siemens und ThyssenKrupp bereits dazu bewogen, Produktionsstätten oder Büros in Indonesien zu eröffnen.
Chancen gäbe es vor allem bei Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe, so Jan Rönnfeld, Direktor der AHK Indonesien. Auch der Infrastrukturaufbau (Energieversorgung, Telekommunikation, Abfallwirtschaft) steht im Fokus. Angesichts der zunehmenden Bevölkerung und des wachsenden Wohlstands des Inselreichs ergeben sich auch Chancen bei Pharma, Lebensmitteln und Kosmetik. Auch wichtige Produktionsprozesse der Halbleiterindustrie finden in Indonesien statt.
Korruption als Hauptrisiko
Als Schwellenland ist Indonesien aber nicht frei von Geschäftsrisiken. Ein großes Problem ist die Korruption im öffentlichen Sektor. Der Korruptions-Index von Transparency International sieht das Land nur auf Platz 112. Auch die Handelshemmnisse bremsen - auch wenn die Politik sich bemüht, diese aus dem Weg zu räumen. Interessierte Unternehmen sind daher gut beraten, ihren Markteintritt von erfahrenen Partnern, etwa der AHK, betreuen zu lassen.
Fazit: Indonesien ist ein interessantes Schwellenland, dessen Bedeutung für den deutschen Außenhandel kontinuierlich zunehmen dürfte. Noch sind die Bewertungen niedrig.
Hinweis: In FUCHS-Devisen fokussieren wir regelmäßig auf die Währungsentwicklung und Anlagechancen in dem Land (zuletzt FD vom 14.04.2023).