Industrielle Abwärme als Fernwärme
Die Nutzung von gewerblicher Abwärme als Fernwärme bietet ein großes Potenzial. Bisher wird es kaum genutzt. Bisher werden erst etwa 0,3% der industriellen Abwärme an das Fernwärmenetz abgeben. Eine Studie des Ifeu-Instituts zeigt, dass Unternehmen etwa 29 TWh Abwärme im Jahr erzeugen, die technisch nutzbar und wirtschaftlich erschließbar sind. Das ist immerhin 18% der 2017 in Deutschland genutzten Fernwärme. Die dafür erforderliche Temperatur liegt bei 80°C bis 130°C und damit unter der Temperatur der meisten industriellen Prozesse.
Investitionen trägt häufig der Netzbetreiber – hohe Förderung macht Eigeninitiative für Unternehmen attraktiv
Die Investitionen zur Anbindung an das Fernwärme-Netz trägt in vielen Fällen der Netzbetreiber. Die Bezahlung wird in individuellen Verträgen geregelt. Die Unternehmen erhalten häufig einen Teil der Einsparungen, die der Netzbetreiber erzielt, weil er die Wärme nicht eigens erzeugen muss. Zusätzlich kann das Unternehmen eine Gutschrift für CO2-Zertifikate erhalten, weil durch die Abwärmenutzung die CO2-Emissionen des Fernwärmebetreibers sinken.
Investitionen in die Abwärme-Nutzung werden hoch gefördert. Das macht es für Unternehmen interessant, hier selbst aktiv zu werden. Bei der KfW kann ein Kredit bis zu 25 Mio. Euro pro Vorhaben mit bis zu 55% Tilgungszuschuss beantragt werden. (Mehr unter www.kfw.de/295) Die Bafa bietet im Programm „Wärmenetze 4.0" eine Förderung von bis zu 60% für Machbarkeitsstudien bis hin zu Kosten von 600.000 Euro und bis zu 50% der Realisierungskosten bis zu 15 Mio. Euro. (Mehr dazu unter https://tinyurl.com/y6k6ygo8).
Fazit
Unternehmen mit eigener Wärmeerzeugung sollten prüfen, ob sie ihre Abwärme zu vertretbaren Kosten abgeben können. Am einfachsten über eine Anfrage beim regionalen Fernwärmeerzeuger.
Hinweis: Die Programme von KfW und Bafa können NICHT kombiniert werden.