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Noch zwei Jahre bis zur Normalisierung

Inflation treibt Menschen zurück in den US-Arbeitsmarkt

Zwei Menschen rennen vor einer fallenden Münze davon. © ojogabonitoo / stock.adobe.com
Auch wenn die USA die direkten Auswirkungen des Ukraine-Krieges nicht so stark spüren wie die Europäer, klettern auch in Amerika die Energiepreise auf neue Hochs. Die Inflation wird darum auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Das setzt auch in den USA eine Kettenreaktion in Gang.

Die hohe und anziehende Inflation wird zu einer starken Lohnspreizung am US-Arbeitsmarkt führen. Darauf deutet eine Studie des Kreditversicherers Euler Hermes hin. Demnach gibt es am US-Arbeitsmarkt gerade eine Lücke von gut zwei Millionen fehlenden Arbeitnehmern (Arbeitslosenquote 3,8%). Bis zur Normalisierung wird es laut Euler Herms noch zwei Jahre dauern.

Ein Grund dafür ist die landesweite Kündigungswelle nach der Corona-Krise. Ökonomen sprechen von der "Great Resignation.“ Immerhin 45 Millionen US-Amerikaner haben 2021 ihren Job gewechselt oder gekündigt. Viele zehren nun von ihren Ersparnissen, wehren sich gegen die Leistungsgesellschaft, ziehen sich zurück ins Private und gehen eigenen Zielen – Reisen, Familie, Kunst – nach. Der Stellenwert der Karriere sinkt. Zudem haben US-Arbeitnehmer ein neues Selbstbewusstsein: Sie wollen höhere Löhne, mehr soziale Sicherheit und eine Krankenversicherung. Angefacht wird dieser Trend (self-care) derzeit massiv in den sozialen Medien wie TikTok und Instagram.

Am unteren Ende steigt der Druck

Die Zeit und die anziehende Geldentwertung werden viele Arbeitnehmer aber absehbar in den Arbeitsmarkt zurück zwingen. Zuerst werden die unteren Einkommensschichten (35% der US-Haushalte) in den Arbeitsmarkt zurückkehren müssen. Ihre Ersparnisse reichen laut Laut Euler Hermes noch 3,3 Monate. Vor dem Krieg betrug das Zeitfenster wegen der geringeren Energiepreise sogar 4,2 Monate. Das zweite Einkommens-Fünftel (22% der US-Haushalte) wird es noch bis zum Jahreswechsel schaffen, sich mit seinen Ersparnissen über Wasser zu halten. Die Ersparnisse der Haushalte im dritten und vierten Einkommensquintil (29,4% der Haushalte) reichen hingegen sogar noch bis 2025 aus. 

Die Qualifikation und die Höhe der Ersparnisse sind die beiden entscheidenden Einflussfaktoren für die künftige Lohnentwicklung. Am unteren Ende der Einkommens-Skala wird es daher Lohndruck geben. Der wird aber überschaubar sein. Denn es kommen vergleichsweise früh relativ viele Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt zurück. Die werden in den meisten Fällen auch nicht sonderlich hoch qualifiziert sein.  

Lohndruck legt besonders in den höheren Einkommensgruppen zu

Einen hohen Lohndruck für Unternehmen erwarten wir im Segment mittlerer und hoher Qualifikationen. In dieses werden weniger Arbeitnehmer zurückkehren - und das auch noch später. Aufgrund ihrer höheren Qualifikationen werden diese Arbeitnehmer deutlich größere Anforderungen an ihre Arbeitgeber stellen. Schließlich werden sie auch mehr Alternativen am Arbeitsmarkt haben. 

Fazit: Der US-Arbeitsmarkt wird noch etliche Monate sehr eng bleiben. Die Lohnspreizung in den USA wird deutlich zunehmen. Insbesondere bei qualifizierten Arbeitnehmern sind hohe Einkommenszuwächse in den USA absehbar. In diesem Segment kommt die Lohn-Preis-Spirale in Schwung. Der Anstieg der US-Arbeitskosten wird über die Exporte und Produktpreise in die Welt weitergegeben, vom starken Dollar aber wiederum etwas gebremst.
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