Investment- und Sammelthema Theater
Für Liebhaber und Investoren ist die Welt des Theaters ein spannendes Sammelgebiet. Theater ist die wohl umfassendste Kunstform mit einer unvermittelten Ansprache der menschlichen Sinne. Sprechen, Sehen, Hören, mitunter auch Berühren findet auf der Bühne in einer der konzentriertesten Weise statt. Das bereitet pure Faszination und die Qualität des Aufgeführten entscheidet über das Maß unseres beglückt Seins.
Dem Spiel der Mimen konnten sich auch die Künstler kaum entziehen. So war es früher und ist es heute. Viele Maler, Bildhauer, Bühnenbildner, Kostümbildner, Lichtdesigner schufen speziell für die Bühne eigene Werke bzw. sie setzten im Theater empfangene Inspiration im eigenen Werk um.
Das antike Theater hat uns einige Kunstschätze hinterlassen
Bereits im antiken Griechenland schufen Modelleure Theatermasken für die Schauspieler. Unsere heutige Vorstellung von Werken eines Euripides, Sophokles wären ohne diese Visualisierungen anders. Basis waren zumeist Masken für rituelle Zwecke oder auch Totenmasken. Zumeist in archaischer Form wurden Sie für Zierzwecke, aber eben auch für die Verhüllung des Antlitzes verwendet. Bis heute sind sie ein begehrter Sammlungsgegenstand für Antikenfreunde. Raubgrabungen, Handel mit illegalen Kunstgütern usw. werden in diesem Zusammenhang zurecht kritisch ins Feld geführt.
Wer für antike Sammlerobjekte eine Vorliebe hat, sollte sich an eingeführte und gut beleumundete Spezialisten wenden. In München widmet sich seit Jahrzehnten das Auktionshaus Gorny & Mosch dem Handel und der Auktion antiker Artefakte und Münzen. Beim Erwerb von Antiken bedarf es tiefer fachlicher Kenntnisse und vor allem die Prüfung hinsichtlich der Anforderungen des Kulturgüterschutzgesetzes vom 31. Juli 2016. Denn gehandelt werden dürfen nur Objekte deren Herkunft weder aus illegalen Raubgrabungen, Plünderungen, illegalen Handel etc. stammen. Der Handel mit Antiken stellt einen Milliardenmarkt mit überaus hohen Gewinnmargen dar. Legale und nachgewiesen „saubere“ Objekte bieten daher eine gute Sicht auf Wertsteigerungen.
Freunde der Malerei finden immer wieder Theatermotive auf Kunstwerken als Sujet.
Denken wir nur einmal an die Gemälde und Skulpturen mit bezaubernden Tänzerinnen von Edgar Degas. Antoine Watteaus kleine Gemälde zur „Italienischen und Französischen Komödie“ lohnen allein den Weg in die Gemäldegalerie Berlin. Auch im Heute sind Künstler vom Theater fasziniert. Herausragend sind die Arbeiten von Harald Metzkes zur Commedia dell Arte. Andy Warhols Siebdrucke der Schauspielerin Marylin Monroe sind mittlerweile zu wahren neuzeitlichen Ikonen geworden. Die Fotografin Karin Rocholl fing mit der Kamera über Jahre hinweg immer wieder die Gesichter namhafter Schauspieler, Sänger und Autoren ein. Neben ihren Arbeiten für den „Stern“ sind besonders ihre Plakate sehens- und sammelnswert.
Gelegentlich tauchen Fotos der Künstlerin im Auktionshandel zu erstaunlich günstigen Aufrufpreisen auf. Aktuell zeigt das Georg Kolbe Museum Berlin eine Ausstellung zum Thema „Der absolute Tanz. Tänzerinnen der Weimarer Republik“. Die zahlreichen Fotos und Texte zur Einordnung expressiven Ausdruckstanzes vermitteln ein differenziertes Bild zu den gesellschaftlichen Konventionen und Klischees jener Zeit.
Ästhetik und Wert genießen hohe Stabilität
Im Kunst- und Antiquitätenmarkt gibt es immer wieder Gemälde, Skizzen, Skulpturen oder Porzellane mit Tänzern und Tänzerinnen. Die Attraktivität solcher Sammlungsstücke ist ungebrochen. Gerade die Werke der im Kunstmarkt eingeführten Künstler sind erstaunlich preisstabil und haben eine dauerhafte ästhetische Wirkung.
Jüngst zurückliegende Angebote im Auktionshandel waren bei van Ham (Köln) - Renee Sintenis „Tänzerin“ aus Bronze von ca.1913 – Preis 10-15 Tsd. € oder die Bleistiftskizze „Tänzerin“ von Franz Marc bei Lempertz-Auktionen (Köln) für 18-22 Tsd. €. Georg Kolbes „Junge Frau“; Bronze von 1926 ist derzeit bei Ketterer Auktionen (München) zum Schätzpreis von 60-80 Tsd. € im Angebot.
Ausstellungsempfehlungen für den Spätsommer:
Berlin; Alte Nationalgalerie
- Gerhard Richter „Birkenau-Zyklus“
- bis 3. Oktober 2021
Worpswede; Haus im Schluh
- „Martha Vogeler. Leben mit der Kunst“
- Jubiläumausstellung 100 Jahre Haus im Schluh
- bis 7. November 2021
Schleswig; Schloss Gottorf
- „Moderne und Idyll“ Impressionismus in Deutschland
- bis 31. Oktober 2021
Fazit: Arbeiten ausgewählter Künstler zum Thema Rund um das Theater können wegen einer hohen künstlerischen Qualität für den langfristig interessierten Investor gute Gelegenheiten bieten. Auch hier gilt der Slogan: "Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben."