Japan wartet weiter auf die Inflation
Japans Währungshüter belassen es bei ihrer ex-trem expansiven Geldpolitik. Der Einlagensatz bleibt bei -0,1%. Das Ankaufprogramm für Staatsanleihen mit dem Ziel, die Rendite der 10-Jährigen Laufzeiten bei null zu halten, wird fortgesetzt. Der Inflationsausblick bleibt unverändert. Die Bank of Japan erwartet nun schon seit einigen Jahren, dass in einigen Jahren das Ziel von 2% Inflation erreicht wird. Sie setzt dabei darauf, dass der konjunkturelle Auftrieb die negative Outputlücke (realisiertes BIP < Potenzial) schließen wird. Auf diese Weise sollen bei den Anbietern Preisspielräume entstehen. Die Projektion sieht für das Fiskaljahr mit Beginn 1. April 2017/18 ein Wachstum von 0,8% und für das kommende (2018/19) 1,4% vor. Die 2% werden demnach frühesten im Verlauf des Jahres 2019 erreicht.
Der konjunkturelle Aufwärtstrend ist auch im jüngst publizierten Tankan erkennbar. Die verbesserten Perspektiven schlagen sich dabei in der gestiegenen Investitionsneigung der Unternehmen nieder. Die Pläne sehen ein Wachstum der Investitionen um 6,3% vor; im Vorquartal waren es 4,6%. Der Tankan zum 4. Quartal bestätigt auch die weiter auf zunehmende Dynamik weisenden Einkaufsmanager-Indizes. Dieser Aufwärtstrend wird von der Handelsbilanz unterstrichen. Sie fällt mit 130 Mrd. Yen Überschuss deutlich besser aus als erwartet – die Konsensmeinung hatte sich auf ein Defizit von 56,5 Mrd. Yen eingestellt. Der Grund: Die Exporte legten deutlich stärker (+16,2%) zu als gedacht (Konsens 14,6%). Die Importe fielen mit 17,2% dagegen schwächer als erwartet aus (Konsens +18,8%).
Fazit: Der eindeutige Aufwärtstrend stützt sich zu einem großen Teil auf den Export – doch dessen Zukunft ist angesichts der US-Handelspolitik ungewiss.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel vom 15.12.2017: Japans wirtschaftliche Erholung geht weiter