Kaffee-Preis geht nur kurz zurück
Der Aufwärtstrend beim Kaffee-Preis verstetigt sich. Zu Beginn der vergangenen Woche sorgten kurz vor dem Erntebeginn Meldungen über starke Regenfälle und niedrige Temperaturen in wichtigen brasilianischen Anbauregionen von Kaffee Arabica für einen deutlichen Anstieg. Mit rund 206 US-Cent je Pfund handelte die schwarze Bohne so hoch, wie zuletzt vor sechs Monaten.
Aktuell drücken zwar Gewinnmitnahmen den Kaffeepreis wieder unter die 200-Cent-Marke. Doch der seit Januar gültige Aufwärtstrend ist unverändert intakt. Zu Jahresbeginn handelte Kaffee mit rund 140 U-Cent je Pfund noch auf dem tiefsten Preisniveau seit Herbst 2021. Damals hatten Sorgen vor einem deutlich steigenden Angebot, vor allem im Top-Produzentenland Brasilien, die Preise gedrückt.
Gute Ernte, aber rückläufige Exporte
Die Ernteprognosen sind weiter gut. So hatte die brasilianische Abgrar-Behörde eine deutliche Steigerung der Kaffeeproduktion erwartet. Auch die International Coffee Organisation (ICO) hatte Anfang des Monats noch mit einem Plus von fünf Prozent im Vergleich zur Vorsaison eine deutliche Erholung der globalen Arabica-Produktion unterstellt.
Dennoch sinken die Kaffee-Exporte deutlich. Die ICO meldete aber schon für Februar, dass die Exporte um 20% zurückgegangen sind. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf geringere brasilianische Ausfuhren, zum Teil aber auch auf niedrigere Exporte Kolumbiens zurück zuführen. Im März hat sich dieser Trend weiter fortgesetzt. Kolumbianische Kaffeebauern meldeten einen Rückgang der Exporte um 20% (ggü. Vj.).
Kaffee-Preis ist technisch gut unterstützt
Hält dieser Trend an, dürfte der Kaffeepreis schon bald wieder höher notieren. Denn das Angebot auf dem Weltmarkt verknappt sich dann immer mehr. Aus technischer Sicht ist der Kaffee-Preis bei rund 180 US-Cent je Pfund solide unterstützt. Spätestens hier dürfte der aktuelle Rücksetzer aufgefangen werden.