Kaffee wird billiger
Das Überangebot auf dem Kaffeemarkt lastet auf den Preisen. Zu Monatsbeginn rutschte der Wert des laufenden Terminkontrakts auf Kaffee am New York Board of Trade unter die psychologisch sowie technisch wichtige Marke von 100 US-Cent je Pfund. Die nächste technische Unterstützung liegt bereits in greifbarer Nähe. Doch sollte der Preisbereich um 92 US-Cent je Pfund nachhaltig unterschritten werden, droht kurz- und mittelfristig weiteres Ungemach.
Aus fundamentaler Sicht besteht aktuell wenig Hoffnung auf steigende Kaffeenotierungen. Das US-Landwirtschaftsminsiterium USDA geht in seinem jüngsten Halbjahresbericht davon aus, dass die Produktion die Nachfrage in dieser Saison um 6,4 Mio. Sack übersteigen wird. Tritt dies so ein, dürften die internationalen Kaffeebestände auf den höchsten Stand seit sechs Jahren klettern.
Üppige Kaffeeproduktion Brasilien erwartet
Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Produktion in Brasilien in diesem Jahr sehr üppig ausfallen wird. Denn die Pflanzen erscheinen trotz des heißen und trockenen Wetters besonders ertragreich. Auch in Vietnam herrschten zur Blütezeit trockene Wetterbedingungen. Deshalb dürfte die Produktion des asiatischen Landes geringer ausfallen. Doch im internationalen Vergleich spielt Vietnam keine so bedeutende Rolle wie Brasilien.
Problem Logistik
Allerdings bleibt die Logistik in Mittel- und Südamerika angesichts der Corona-Krise ein Problem für die Kaffee-Branche. Die Produzenten hatten Schwierigkeiten, genügend Arbeitskräfte zum Pflücken der Kirschen zu gewinnen; auch die Mühlen und Verarbeiter plagten personelle Probleme. Zwar hat sich der Versand zuletzt verbessert, jedoch haben noch immer viele Anbieter in Lateinamerika Probleme damit, den Kaffee zu den Häfen zu bringen um ihn letztlich zu verschiffen.
Fazit: Der Kaffepreis ist technisch angeschlagen. Fundamental spricht derzeit vieles für eine Überversorgung des Marktes.
Empfehlung: Mit einem Open-End Short-Zertifikat (Beispiel ISIN: DE 000 DGK 0VQ 7, Hebel 1, K.O.: 1,9457 USD je Pfund) können Anleger an fallenden Kaffeenotierungen partizipieren.