Kaffeepreis hat Potenzial
Erneut revidierte Marktprognosen sorgen für ein heftiges Auf und Ab auf dem Kaffeemarkt. Im Frühsommer gab es noch Marktschätzungen, die ein Überangebot an Kaffee wahrscheinlich machten und für deutlich sinkende Notierungen sorgten. Nun schieben Prognosen für ein Kaffee-Defizit die Preise der schwarzen Bohne wieder deutlich nach oben.
Seit Mitte Juli ist der Kaffeepreis an der Warenterminbörse in New York (NYBoT) kräftig in die Höhe geschnellt. Von rund 96 US-Cent je Pfund ging es auf inzwischen mehr als 123 US-Cent je Pfund. Binnen weniger Wochen steht somit ein Preisanstieg von knapp 30% zu Buche. Hintergrund der Rally: Die Internationale Kaffeeorganisation ICO prognostiziert inzwischen wieder ein Defizit am Kaffeemarkt.
Geringere Ernte, höhere Nachfrage
Laut Daten des Juli-Monatsberichts der ICO wurden in den ersten neun Monaten der Erntesaison 2019/20 rund 5% weniger Kaffeebohnen aus den Anbauländern auf den Weltmarkt geliefert. Ein Grund dafür liegt Angaben zufolge in einer rund drei Prozent niedrigeren globalen Kaffeeproduktion. Vor allem bei der Sorte Arabica macht sich das Niedrigertragsjahr in Brasilien bemerkbar.
Zusätzlich sind die Angaben zur Nachfrageseite interessant. Denn während die Produktionszahl gegenüber dem letzten Bericht nur marginal verändert wurde, prognostiziert die ICO nun mit 168,5 Mio. Sack eine 2,4 Mio. Sack höhere Nachfrage als bisher. Das reicht aus, um die Marktbilanz von dem in den letzten Monaten prognostizierten Überschuss von rund 1,9 Mio. Sack wieder in ein Defizit von knapp 500.000 Sack zu drehen. Zusätzlich zu den revidierten Schätzungen sorgten während der letzten Wochen Befürchtungen um temporäre Engpässe für den deutlichen Preisanstieg bei Kaffee.
Fazit: Für Kaffee wird zwar ein kleines Defizit prognostiziert. Aber nach der 30%-Rally seit Mitte Juli und in der Nähe der Kurswiderstände um 125 US-Cent je Pfund, bieten sich trotzdem vorsichtige Short-Positionen an.
Empfehlung: Mit einem Mini Future Short Zertifikat auf Kaffee (Beispiel ISIN: DE 000 DG2 G02 9, Hebel 1, keine Laufzeitbeschränkung) können Anleger an fallenden Kaffeepreisen partizipieren.