Kakao dreht wieder nach unten ab
Die Preisrally bei Kakao stößt im Bereich um 2.500 US-Dollar je Tonne erneut an ihre Grenzen. Seit dem Kursaufschwung im Frühjahr scheiterte der Schokoladenrohstoff insgesamt viermal an dieser Hürde. Nach dem deutlichen Kursanstieg im Juli – hier kletterte der Kakaopreis von 2.100 US-Dollar je Tonne, binnen weniger Wochen um satte 20% – scheint aktuell ebenfalls wieder „die Luft raus“ zu sein.
Mehr Angebot, weniger Nachfrage
Fundamentalen Gegenwind bekommen die Kakaonotierungen gleich von zwei Seiten. So rechnen Brancheninsider für das laufende Erntejahr 2020 mit einer üppigen Ernte – gleichzeitig schwächelt die Nachfrage. Auf der Angebotsseite ist der Kakaomarkt derzeit gut versorgt. Die Ernte der Bohnen in Westafrika ist vorbei. Berichte lassen hier auf ein großes Angebot aus der Region schließen. Marktbeobachter gehen zudem davon aus, dass auch Südostasien gute Ernten liefert. Ein großer Schokoladenhersteller rechnet für die Erntesaison 2020/21 mit einem deutlichen Angebotsüberschuss auf dem weltweiten Kakaomarkt in Höhe von rund 317.000 Tonnen. Dies wäre der größte Überschuss seit vier Jahren.
Auch aus saisonaler Sicht spricht ebenfalls vieles für sinkende Kakaonotierungen. Mit Beginn der Erntesaison im August/September erreicht der Kakaopreis tendenziell sein Jahreshoch. Bis in den Oktober hinein kommt es dagegen in der Regel zu saisonalen Preisrückgängen (siehe: www.seasonalcharts.com/future_farmprodukte_cocoa.html).
Fazit: Der Kakaopreis scheitert wiederholt an der Hürde um 2.500 US-Dollar je Tonne. Solange dieser Bereich nicht nachhaltig überwunden wird, sind erneut fallende Notierungen wahrscheinlich, zumal auch die fundamentale Marktlage für sinkende Preise spricht.
Empfehlung: Mit einem endlos laufenden Knock Out Zertifikat (Beispiel ISIN: DE 000 MC9 U30 9, K.O.-Schwelle 2.698,65 USD je Tonne, Hebel 10) können Anleger am Preisverfall partizipieren.