Kakaopreis dreht bald wieder nach oben
Der Kakaopreis ist im Februar deutlich unter die Räder gekommen. Handelte Kakao zu Monatsbeginn noch bei Kursen um 2.820 US-Dollar je Tonne auf einem frischen 52-Wochenhoch, ist der Schokoladengrundstoff inzwischen rund zehn Prozent günstiger zu haben.
Aus fundamentaler Sicht spricht vieles für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei Kakao. So hat die Internationale Kakaoorganisation ICCO in dieser Woche ihre erste Prognose für Angebot, Nachfrage und Bilanz am weltweiten Kakaomarkt im laufenden Erntejahr 2021/22 veröffentlicht. Demnach rechnet die ICCO mit einem Angebotsdefizit von 181.000 Tonnen. In der vergangenen Saison bestand dagegen noch ein Angebotsüberschuss von 215.000 Tonnen.
Angebotsdefizit entstanden
Diese Verschiebung in ein beträchtliches Defizit ist hauptsächlich auf einen Rückgang der Produktion zurückzuführen. Diese dürfte im Jahresvergleich um 5,2% auf knapp fünf Millionen Tonnen zurückgehen. Insbesondere in Ghana, dem zweitgrößten Produzentenland, sollen mit 822.000 Tonnen deutlich weniger Kakao geerntet werden als im Vorjahr. Der Grund dafür liegt in ungünstigen Wetterbedingungen. Denn zwischen Juni und September 2021 beeinträchtigten unregelmäßige Regenfälle die Entwicklung der Schoten in Ghana. Auch im weltgrößten Produzentenland Elfenbeinküste soll die Produktion fallen, wenn auch nur geringfügig auf 2,2 Millionen Tonnen.
Nachfrage zieht weiter an
Auf der anderen Seite zieht die Nachfrage nach dem Grundstoff weiter an. Die Kakaovermahlung im Erntejahr 2021/22 schätzt die ICCO auf 5,09 Millionen Tonnen (2,6% mehr als im Vorjahr). Auch die globalen Lagerbestände gehen zurück. Hier rechnet die ICCO damit, dass die Bestände am Ende des Erntejahres auf 1,747 Millionen Tonnen fallen (nach 1,928 Millionen Tonnen im Vorjahr).
Interessant aus technischer Sicht: Der aktuelle Kursrückgang wurde in dieser Woche am technisch und psychologisch wichtigen Unterstützungsniveau um 2.500 US-Dollar je Tonne gestoppt.