Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3249
Chinesen unter Verkaufsdruck in UK

Kasse machen zur Schuldentilgung

London, Blick auf Big Ben. © Iakov Kalinin / stock.adobe.com
Die chinesischen Immobilienunternehmen haben einen Kehrtwende im britischen Markt vollzogen. Vor fünf Jahren wechselten noch 25% aller Gewerbeimmobilien bei Verkäufen in chinesische Hände. Nun aber müssen die Chinesen unter Hochdruck verkaufen, weil ihnen die Schulden über den Kopf gewachsen sind.

Chinesische Unternehmen verkaufen in großem Stil Immobilien in Großbritannien, weil sie Liquidität brauchen. Damit hat sich das Bild insbesondere am Londoner Immobilienmarkt komplett gedreht und der Markt steht unter Druck. Noch vor fünf Jahren kauften Firmen aus der Volksrepublik ein Viertel aller Gewerbeimmobilien, die im Großraum London auf den Markt gekommen sind. Käufe gibt es inzwischen nur noch vereinzelt. Das berichtet unser Korrespondent aus London.

Immobilien-Kehrtwende der Chinesen in London

Die Kehrtwende der Chinesen geht auf die extremen Finanzierungsschwierigkeiten der Evergrande-Gruppe in China zurück. Die Probleme strahlen bereits weit in den Markt aus. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der 30 größten chinesischen Immobilien-Gruppen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Und die schwappen nun auf den Londoner Markt über. Die intensiven Verkaufsbemühungen sollen noch größere Schäden vermeiden. Denn etliche chinesische Gesellschaften können ihre laufenden Kosten nicht mehr bezahlen. Die Liste der chinesischen Problem-Gesellschaften ist lang. 

  • So ist für den britischen Besitz von Guangzhou R&F in London inzwischen das Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Die Gruppe kann seit mehreren Monaten ihr Großvorhaben in Battersea (Investitionsvolumen 900 Mio. Pfund) finanziell nicht mehr stemmen. Alle Bauarbeiten wurden eingestellt, obwohl Guangzhou R&F betont, alles zu Ende bauen zu wollen. Der chinesische Konzern ist in London mit zwei Milliarden Pfund an vier Projekten beteiligt. 
  • Auch über das britische Vermögen von Hang Seng ist inzwischen das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Hang Seng wollte 1,7 Milliarden Pfund in Wohnungen und Einzelhandelsimmobilien investieren. 
  • Shimao aus Shanghai hatte 2015 einen Bürokomplex für 270 Millionen Pfund in London gekauft und später an die Investmentbank Goldman Sachs vermietet. Kürzlich hat die Bank diesen Komplex für 370 Millionen Pfund erworben. Shimao will weiteren Besitz veräußern. 
  • Ebenfalls aus Shanghai stammt Greenland. Die Gesellschaft war 2014 mit 140 Millionen Pfund mit dem Immobilienerwerb in London gestartet und hatte auf einem alten Brauereigelände mit dem Bau von hunderten von Wohnungen begonnen. 300 dieser Wohnungen sind inzwischen verkauft. Das laufende Bauprojekt wurde für 40 Millionen Pfund an den britischen Bauträger Berkeley verkauft.

Banken nehmen Abstand von Geschäften mit chinesischen Gesellschaften

Aus Sicht der Banken in London sind die Verkaufserlöse der Chinesen im Reich der Mitte nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Er hat aber durchaus psychologische Wirkung. Denn die Chinesen demonstrieren, dass sie mit dem Schuldenabbau Ernst machen. Bisher haben die chinesischen Verkäufe den britischen Markt nicht nennenswert verunsichert. Allerdings nimmt das Interesse deutlich ab, an Chinesen zu verkaufen.

Fazit: Die Evergrande-Krise breitet sich im Immobilienmarkt aus und London erreicht. Die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien ist aber so hoch, dass die Preise nicht stark unter Druck stehen. Voraussichtlich wird der Markt die Verkäufe gut absorbieren.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Deutsche Industrie: Qualität rauf, Quantität runter

Wertschöpfung steigt trotz sinkender Produktion

Die deutsche Industrie hat den durch gestiegene Kosten in den letzten Jahren erzwungenen Strukturwandel bisher recht gut gemeistert. Sie konzentriert sich immer stärker auf Bereiche, die in Deutschland gewinnbringend hergestellt werden können. Unklar ist, wie sich die Strategie in den kommenden Monaten bis Jahre auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
  • Fuchs plus
  • IT-Fachkräfte im EU-Ausland gewinnen

Recruiting-Hilfe für ausländische Fachkräfte

Flagge Europa © AB Visual Arts / stock.adobe.com
Unternehmen müssen IT-Fachkräfte im Ausland gewinnen. Da es in den anderen EU-Staaten ebenfalls an Softwareentwicklern, IT-Projektmanagern, Frontend- und Backend-Entwicklern mangelt, müssen die Firmen in Asien suchen. FUCHSBRIEFE haben sich angesehen, wie das Recruiting funktioniert und wer dabei hilft.
  • Fuchs plus
  • Norilsk Nickel geht nach China

Russland verlagert Produktion

Russland und russische Unternehmen reagieren auf die neue westlichen Metallsanktionen. Der russische Rohstoff-Riese Norilks Nickel hat gerade die Verlagerung seiner Kupfer-Produktion nach China bekannt gegeben.
Zum Seitenanfang