Kaufgelegenheiten bei Weizen
Der Weizenpreis ist seit Mitte Februar kräftig gefallen. Doch auf dem aktuellen Kursniveau bieten sich Kaufgelegenheiten an. Mitte Februar notierte der richtungsweisende Weizen-Future an der Warenterminbörse in Chicago noch bei Kursen um 620 US-Cent je Scheffel. Zwischenzeitlich rauschten die Notierungen schon bis etwa 520 US-Cent je Scheffel ab. In diesem Kursbereich ist Weizen aus technischer Sicht solide unterstützt. Inzwischen handelt Weizen mit 557 US-Cent je Scheffel wieder deutlich oberhalb der Kursunterstützung, doch weiterhin gut 10% unter dem Februar-Hoch.
Fundamentale Kursunterstützung kommt aus Europa. Denn die landwirtschaftlichen Betriebe in der Europäischen Union werden in diesem Sommer zwar voraussichtlich deutlich mehr Getreide dreschen als 2024, allerdings weniger Weizen als noch im Dezember erwartet. Das leitet sich aus den Ernteprognosen des EU-Dachverbandes der Getreidehändler (COCERAL) ab. Dieser geht in seiner März-Vorhersage von einem Getreideaufkommen in den 27 Mitgliedsstaaten von insgesamt 274,5 Mio. Tonnen aus; das wären 16,2 Mio. Tonnen oder gut 6% mehr als 2024.
Kleinere Anbaufläche in Frankreich als erwartet
Damals hatte vor allem die schlechte Weizenernte in Frankreich das Gesamtergebnis gedrückt. Für Frankreich rechnet COCERAL derzeit mit einem Aufkommen von wieder über 60 Mio. Tonnen Getreide, nach nur 53,6 Mio. Tonnen im Vorjahr. Allerdings wurde die Vorhersage zur französischen Weichweizenernte bereits deutlich gesenkt, und zwar von fast 34 Mio. Tonnen im Dezember auf 31,3 Mio. Tonnen.
Begründet wird dies mit einer kleineren Anbaufläche als seinerzeit prognostiziert. Die Schätzung dafür wurde um 250.000 auf 4,60 Mio. Hektar zurückgenommen. Hinzu kommt ein schlechter Start in die neue Saison mit zu viel Regen in Frankreich. In Teilen Osteuropas ist es dagegen wieder zu trocken.