Klassiker liefern Liquidität
Ein respektabler Teil der Nachfrage verschiebt sich in der Corona-Krise in ein absolutes Spitzensegment. Die Führung unter den Spitzen-Klassikern hat der in Kooperation mit BMW entstandene McLaren F 1 (1993-97) genommen, der auch vom Münchner Zwölfzylinder angetrieben wird. Für ihn werden - je nach Version unterschiedlich hohe Millionenbeträge fällig. Auf Platz drei folgt der Ferrari F40 (1987-92 - über eine Mio), flankiert von den Stilikonen der Fünfziger 300 SL Roadster und Flügeltürer. Auch für diese beiden Fahrzeuge werden Preise deutlich über eine Million bezahlt. Ob dies der Anfang einer langfristigen strukturelle Veränderung wird, wird noch zu beobachten sein.
Darin spiegelt sich die Flucht in Sicherheit. Das Geld konzentriert sich auf Fahrzeuge, bei denen davon auszugehen ist, dass sie langfristig werthaltig sind. Angesichts der hohen Preise ist allerdings fraglich, ob es noch viel Luft für weitere Preissteigerungen gibt. Die Preise für historische Automobile insgesamt bleiben während des Lockdowns über die anderen Segmente weitgehend stabil.
Oldtimer können Liquidität liefern
In der Corona-Krise werden klassische Wagen auch wieder als Liquiditätsreserve entdeckt. Die Frankfurter Westendbank bietet neben der Verpfändung wertvoller Kunstgegenstände diesen Service auch für klassische Fahrzeuge an. Privatbesitzer können historische Fahrzeuge einliefern, wenn deren Wert 100.000 Euro übersteigt. Die Düsseldorfer Comco Leasing bietet obendrein steuersparende Modelle an, wie ein solches Auto als Geschäftsfahrzeug geleast werden kann. Das können Mittelständler im Zweifel nutzen, um vorübergehend Liquidität zu beschaffen.