Klima-Umbau der Wirtschaft spaltet Unternehmerschaft
Je kleiner das Unternehmen, desto größer und existenzieller sind die Geschäftsrisiken, die durch das vorrangig politische Ziel "Klimaneutralität" verursacht werden. Das zeigen mehrere Umfragen in unterschiedlichen Größenklassen von Unternehmen.
Besonderes Kopfzerbrechen bereitet der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft kleinen Unternehmen. Sie erwarten in der Mehrzahl kaum Vor-, aber etliche Nachteile. Ende 2022 ergab eine Studie, dass nur 5% der Kleinstunternehmen (weniger als fünf Mitarbeiter) mit positiven Impulsen für ihr Geschäft rechnet. Alle anderen Unternehmen (95%) erwarten Nachteile oder gehen davon aus, dass es keine Auswirkungen auf ihr Geschäft geben wird.
KMU rechnen mehrheitlich mit Nachteilen durch Klimaneutralität
Das Institut für Mittelstandsforschung aus Bonn (IfM) wird demnächst in einer Studie zeigen, dass auch größere KMU vornehmlich Risiken für ihre Geschäfte sehen. FUCHSBRIEFE hat die IfM-Zahlen bereits in Erfahrung gebracht. Von den mittleren Unternehmen (bis 500 Mio. Euro Umsatz) erwartet nur jedes dritte (33%) Vorteile vom Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität. Zwei von drei Unternehmen sehen keinen oder einen negativen Einfluss auf ihr Geschäft.
Die Mehrheit der Großunternehmen (mehr als 500 Mio. Euro Umsatz) erwartet dagegen, gut mit dem Umbau der Wirtschaft zur Klimaneutralität zurecht zu kommen. Immerhin 44% der Unternehmen rechnen mit Vorteilen, 31% erwarten keine Auswirkungen. Viele Großunternehmen gehen davon aus, dass sie mit Klimaneutralität neue Kunden gewinnen können und auch bei der Finanzierung davon profitieren. Nur 16% der großen Unternehmen rechnen indes mit negativen Auswirkungen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Förderbank KfW. Das IfM bestätigt das Bild. Demnach erwartet sogar jedes zweite Großunternehmen (53%) mit geschäftlichen Vorteilen.