Kohle-Preis dürfte steigen
Die missratene deutsche Energiewende hat die absurde Folge, dass wir wieder deutlich mehr Kohle verbrennen. Damit ist Deutschland auch global in "guter" Gesellschaft. Denn auch die weltweite Nachfrage nach Kohle erreicht in diesem Jahr Rekordwerte. „Die Nachfrage nach Kohle wächst weiter“, bestätigt Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte und -sicherheit bei der Internationalen Energieagentur (IEA).
Die globale Kohlenachfrage hat in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Die weltweite Kohlenachfrage wird demnach in 2024 ein Rekordniveau von 8,77 Mrd. T erreichen. Sie wird voraussichtlich bis 2027 auf hohem Niveau verharren. Dies zeigt der aktuelle Bericht „Coal 2024“ der Internationalen Energieagentur (IEA). Während in den Industrieländern der Verbrauch zurück geht, steigt er vor allem in den Schwellenländern weiter an.
Emerging Markets verfeuern immer mehr Kohle
Haupttreiber dieser Entwicklung ist die wachsende Elektrizitätsnachfrage in Ländern wie China und Indien. China ist in diesem Jahr für rund 56% des weltweiten Kohleverbrauchs verantwortlich, mit einem Rekordverbrauch von 4,9 Mrd. Tonnen (+1% ggü. Vj.). In Schwellenländern wie Indien, Indonesien und Vietnam wächst der Kohleverbrauch ebenfalls.
Indien ist inzwischen drauf und dran, China auf der Nachfrageseite zu überholen. Die Kohlenachfrage in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde wird in diesem Jahr wohl um 70 Mio. t auf 1.315 Mrd. T steigen. Auch sie wird getrieben durch die Strom- und Industrieproduktion. Bis 2025 dürfte Indien mehr als das Doppelte der Kohlemengen verbrauchen, die in der EU und den USA zusammen genutzt werden. Zudem erwartet die IEA, dass „Indien das einzige Land sein wird, das die Kohleproduktion in Zukunft weiter signifikant steigern wird, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor."