Korrektur zum Einstieg nutzen
Die Banken und Vermögensverwalter kommen mit ihren Prognosen für das Börsenjahr 2018. Uns fällt dabei auf, dass die Unsicherheit über den weiteren Verlauf oft groß ist. So hören wir vielfach, dass das Börsenjahr 2018 „schwierig und fordernd" wird. Die Profis sind unsicher über die Effekte des Fed-Rückzugs aus der lockeren Geldpolitik und stellen sich allgemein „auf volatile Zeiten" ein. Es entsteht ein ambivalentes Gesamtbild.
Wir haben einen klaren Blick auf das nächste Jahr an den Märkten. Die Weltwirtschaft ist auf dem Wachstumspfad, die Liquidität global hoch und die Zinsen niedrig. Das wird die Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter kräftig antreiben. Die Schwellenländer profitieren von steigenden Rohstoffpreisen. Das wird den Märkten noch geraume Zeit kräftig Rückenwind geben.
Anlage-Taktik
Der Deutsche Aktienindex wird momentan vorrangig vom Euro-Kurs bewegt. Die erneute Klettertour der Gemeinschaftswährung in Richtung 1,20 EUR/USD drückt den DAX wieder in Richtung 13.000 Punkte. Kurzfristig geht es für den DAX nun darum, ob er diese technische Unterstützung halten kann.
Der aktuelle Euro-Anstieg sollte genutzt werden, um in die Börse einzusteigen. Der DAX könnte zwar bis auf den langfristigen Aufwärtstrend bei 12.500 Zählern durchrutschen. Wir gehen aber fest davon aus, dass spätestens dann viele Anleger zugreifen werden. Sowohl fundamental als auch aus technischer Sicht ist der Markt auf diesem Niveau interessant.
Steigende Wachstumsdynamik kurbelt Investitionen an
Die Konjunkturdaten der gesamten Eurozone zeigen, dass die Wachstumsdynamik sogar noch weiter zunimmt. Im dritten Quartal hat sich der BIP-Zuwachs auf +2,5% beschleunigt. Damit ist das Plus so groß, wie zuletzt 2011. In Deutschland ist die Lage noch etwas besser. Ein Blick auf die Details zeigt, dass die Auftragseingänge bei deutschen Unternehmen zulegen.
Das wird die Unternehmen veranlassen, ihre Investitionen zu erhöhen. Bisher haben die meisten noch die Füße still gehalten. Angesichts der steigenden Kapazitätsauslastung (deutscher Durchschnitt 86%) und dem (in einiger Ferne) absehbaren Ende der Nullzinspolitik ist es strategisch richtig zu investieren. Die anziehende Kreditnachfrage im Mittelstand lesen wir als Frühindikator für einen neuen Investitionsschwung.
Kommen die Investitionen ins Laufen, wird das die Börse nochmals anschieben. Denn mit den Investitionen wachsen Absatz und Umsatz, oft sinken die Kosten – im Umkehrschluss steigen die Margen der Unternehmen. Das wird sich in guten Gewinnzuwächsen zeigen, die an der Börse in Kursgewinnen gespiegelt werden, da die Unternehmen eine höhere Aktienbewertung rechtfertigen.
Fazit: Die Börsenampeln stehen weiter auf Grün. Nutzen Sie darum Rücksetzer zum Auf- und Ausbau von Positionen. Frühestens ab Mitte 2018 nimmt das Risiko für einen Trendwechsel zu.