Kreditrisiken 2022 bleiben moderat
Trotz zunächst anhaltender Pandemie – die Länderrisiken für Exportkredite bleiben moderat. In seiner jüngsten Einschätzung meldete der Kreditversicherer Coface insgesamt 26 Aufwärtsrevisionen. Das Länderrisiko spiegelt die Wahrscheinlichkeit von erhöhten Zahlungsausfällen bei Exportkrediten in einem Land in den kommenden sechs Monaten wider.
Vor allem in Europa ist eine „Grüne Welle“ sichtbar. Neben zahlreichen Ländern Mittel- und Osteuropas wurden Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal (alle von A3 zu A2) und Italien (von B zu A4) aufgewertet. Die Höchstnote A1 gibt es erstmals wieder für die Schweiz, Luxemburg und Norwegen.
Chemie, Metall, Verarbietendes Gewerbe heraufgestuft
Deutschlands Höherstufung zurück auf A2 wird auch über den nächsten Einstufungstermin im Februar hinaus erhalten bleiben. Das bestätigt FUCHSBRIEFE Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. Die Rezession der Industrie hatte im Frühjahr 2019 zu der Abwertung von A1 zu A2 geführt und die Pandemie dann eine Abwertung von A2 zu A3 gebracht.
Neben den Aufwertungen der Länderrisiken wurden insgesamt 30 Branchen aus 20 Ländern hochgesetzt. Besonders häufig wurden die Bewertungen in der Chemiebranche, dem Metallsektor und dem Einzelhandel angehoben. Der Chemiesektor profitiert im besonderen Maße von der Erholung des Verarbeitenden Gewerbes. Auch Metall ist aufgrund der globalen Konjunkturerholung ungewöhnlich stark im Aufwind – allerdings von einem äußerst niedrigen Niveau. Der Einzelhandel profitiert von der Aufhebung vieler Lockdown-Maßnahmen und von der erhöhten Sparquote der Konsumenten.
Fazit: Gerade für die exportstarke deutsche Wirtschaft sind das positive Aussichten.