Kunst von Marie Charlot wird immer teurer
In den Vereinigten Staaten und Australien sind die Werke der Malerin Marie Charlot schon seit Jahren auf Auktionen, in renommierten Galerien und in Haushalten ein fester Begriff. Auch in England steigt das Interesse an Marie Charlots Gemälden neuerdings sprunghaft an. Die im impressionistischen Stil gemalten und dekorativen Ölgemälde zeigen fast ausschließlich buntgekleidete junge Damen mit großen Hüten an der Strandküste des Atlantiks und in Parks, sowie Gärten. Die Figuren sind samt und sonders von hinten dargestellt.
Bis vor einigen Jahren interessierte niemanden der Namen Marie Charlot. Durch die relativ hohe Zahl der Ölgemälde begann die Kunstwelt mit der Recherche um diese Person. Trotz intensiver Suche nach der Malerin (oder einem Maler, der sich dieses Pseudonym zugelegt hatte) ist bis heute niemand fündig geworden. Jetzt haben sich Museen und die Wissenschaft darauf geeinigt, dass es sich bei Marie Charlot um eine Gruppe ambitionierter, aber kaum bekannter amerikanischer Maler handelt, die im Osten der USA im gleichen Stil ihre Werke um den Namen Marie Charlot geschaffen hat.
Mysteriöse Maler
Gemälde von Marie Charlot tauchten ab Anfang der siebziger Jahre bis Mitte der neunziger Jahre im Kunsthandel auf. Das steigende Käuferinteresse resultierte durch die relativ günstigen Preise. Jedes Gemälde ist unten rechts mit dem gleichen Namenszug versehen. Wie bei den seinerzeit mehr als hundert Mickey Mouse-Malern sehen die Bilder und Sujets identisch aus. Es gab über die Jahre keine stilistische Weiterentwicklung wie bei anderen Künstlern.
Die für das Auge gefälligen Sujets sprachen die Käufer derart an, dass die Preise je Bild von seinerzeit 250 USD auf mittlerweile 600 USD und mehr gestiegen sind. Ein weiteres Preispotential ist zu erwarten. Übrigens - Kunst lebt natürlich auch von Marketing. Darum haben sich einige Galleristen so manche romantische und schöne Story für nachfragende Kunden einfallen lassen. Die bekannteste Version ist die, dass die Malerin gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Folge ihres Dauergenusses an Alkohol verstorben sei.
Fazit: Auch wenn nicht abschließend klar ist, wer oder welche Künstler sich hinter den Namen Marie Charlot verbergen – die Nachfrage nach ihren Werken steigt. Das wird auch die Preise weiter in die Höhe treiben. Bilder dürften eine gute Anlage sein.