Kupfer könnte nach unten durchrutschen
Der Kupferpreis droht aktuell seinen Aufwärtstrend zu verlassen. Mitte Oktober handelte das rötlich glänzende Industriemetall noch in der Nähe des Allzeithochs von 10.700 US-Dollar je Tonne. Inzwischen ist der Kupferpreis um mehr als zehn Prozent auf 9.570 US-Dollar je Tonne gesunken. Ein weiterer Rutsch unter die Marke von rund 9.000 US-Dollar je Tonne würde aus technischer Sicht den sehr steil verlaufenen Aufwärtstrend seit dem Corona-Crash im März 2020 in Frage stellen.
Angebotsüberschuss oder -defizit?
Aus fundamentaler Sicht steht Kupfer inzwischen leicht im Gegenwind. Zwar ist die chilenische Kupferproduktion im Oktober laut jüngsten Daten der nationalen Statistikinstituts (INE) im Vergleich zum Vorjahr um rund 3,6% auf etwa 475.000 Tonnen gesunken. Doch die Produktion lag noch merklich über dem September-Niveau und stieg nun auf den höchsten Wert seit vier Monaten. Im Gesamtjahr 2021 dürfte die Kupferproduktion unter dem Vorjahresergebnis liegen und damit dann in drei aufeinanderfolgenden Jahren rückläufig sein.
Allerdings dürfte sich das Blatt im kommenden Jahr wenden. Zu dieser Einschätzung kommt jedenfalls die chilenische Kupferkommission Cochilco. Sie rechnet damit, dass die Kupferproduktion mit 5,82 Millionen Tonnen ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen dürfte. Das Nachfragewachstum dürfte allerdings hinter der Angebotsausweitung zurück bleiben Das wird zu einem kleineren Angebotsdefizit führen wird. Allerdings rechnet die Kupferkommission damit, dass der Kupfermarkt auch im nächsten Jahr weiterhin unterversorgt ist (ca. 49.000 Tonnen) und stellt sich damit gegen die Prognose der International Copper Study Group, die einen deutlichen Überschuss von 300.000 Tonnen unterstellt.
Fazit: Noch ist der Aufwärtstrend bei Kupfer intakt. Es mehren sich jedoch die Zeichen einer Trendwende.
Empfehlung: Mit einem Short-ETC auf den Kupferpreis (Beispiel ISIN: JE 00B 24D K64 5) können Anleger von fallenden Kupferpreisen profitieren.