Kupfer: Widersprüchliche Prognosen
Auf dem Kupfermarkt laufen die Prognosen zur Versorgung mit dem Industriemetall derzeit auseinander. Ein Rohstoffhändler aus der Schweiz rechnet mit einem hohen Angebotsdefizit von 300.000 Tonnen. Grund scheint ein noch Defizit bei der Versorgung mit Rohmaterial zu sein. Das schätzt der Händler höher ein als viele andere Marktbeobachter. Demnach dürfte der Markt mit Kupferkonzentrat in diesem Jahr um 700.000 Tonnen unterversorgt sein.
Diese Prognose steht im deutlichen Gegensatz zu den Annahmen der International Copper Study Group (ICSG). Die Gruppe hatte erst im April ihre Prognose für einen Angebotsüberschuss in diesem Jahr um rund 100.000 Tonnen auf fast 300.000 Tonnen angehoben.
Widersprüchliche Prognosen
Mit Blick auf die zuletzt rekordhohen Kupfererzimporte Chinas zeichnet sich für das weltweit wichtigste Kupferproduzentenland jedenfalls (noch) keine Knappheit an Rohmaterial ab. Hier ist vielmehr zu beobachten, dass sich die chinesische Metallproduktion bereits dynamisch entwickelt. Dies dürfte auch in den kommenden Monaten so weiter gehen. Auf der anderen Seite leeren sich die Kupferlager an der Londoner Metallbörse weiter. Die Bestände an dem Industriemetall sind bereits die vierte Woche in Folge rückläufig.
Mit Blick auf den Kursverlauf bleibt dem Kupferpreis der Sprung über das wichtige Widerstandsniveau bei 10.000 US-Dollar je Tonne bislang noch verwehrt. Der Aufwärtstrend seit Jahresbeginn ist dagegen weiter völlig intakt.
Fazit: Die Nachrichtenlage bei Kupfer ist sehr uneinheitlich. Prognosen für einen großen Überschuss stehen Prognosen für ein signifikantes Defizit gegenüber. Der Kupferpreis bleibt weiter im Aufwind, der Sprung über die Marke von 10.000 US-Dollar dürfte weiteren Schub geben. Mit einem ungehebelten Kupfer-ETC (Beispiel ISIN: GB00B15KXQ89) können Anleger von steigenden Kupferpreisen profitieren.