Kupferpreis signalisiert V-Erholung
Mit dem Kupferpreis geht es wieder aufwärts. Ende März handelte das Industriemetall noch zu Ausverkaufspreisen um 4.600 US-Dollar je Tonne. Davon kann jetzt schon keine Rede mehr sein. Inzwischen müssen für das rote Metall bereits wieder rund 5.900 US-Dollar je Tonne auf den Tisch gelegt werden. Während der letzten zweieinhalb Monate ist der Kupferpreis somit um fast 30% gestiegen.
China hat die niedrigen Preise genutzt, um mehr Kupfer einzukaufen. Angaben des Nationalen Statistikamtes zufolge, lagen die Importe im Mai mit 436.000 Tonnen zwar noch etwas unter dem Vormonats-, aber gut 21% über dem Vorjahresniveau. Die Einfuhren von Kupferkonzentrat lagen hingegen deutlich unter dem Vormonats- und auch unter dem Vorjahresniveau. Hier spielen offenbar die Lockdown-Maßnahmen großer Kupferproduzenten (Chile) eine wichtige Rolle.
Unsicherer Ausblick
Der Kupferpreis gilt landläufig als Vorlaufindikator für die Weltkonjunktur. Insofern ist der zuletzt deutliche Anstieg ein wenig überraschend. Denn der Ausblick für die weltweite Nachfrage ist angesichts der Wirtschaftsschwäche unverändert negativ. So erwarten beispielsweise die Weltbank wie auch die OECD einen Einbruch des globalen BIP in diesem Jahr zwischen 6% und 8%. Ob sich die Welt im nächsten Jahr tatsächlich so schnell vom Corona-Schock erholt und Nachholeffekte die Metallpreise weiter klettern lassen können, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine ausgemachte Sache.
Fazit: Der Kupferpreis signalisiert eine „V“-Erholung der Weltwirtschaft. Er widerspricht damit allen Prognosen (Weltbank, OECD, Fed). Nach dem deutlichen Anstieg der letzten Wochen dürfte nun erst einmal Atemholen angesagt sein.
Empfehlung: Mit einem Short-ETC auf Kupfer (Beispiel ISIN: JE00B24DK645) können Anleger an fallenden Kupferkursen partizipieren.