Kupferpreis vorerst ausgereizt
Unsere Einschätzung zu Kupfer (FD vom 02.08.24) kam genau zur richtigen Zeit. Zu Monatsbeginn notierte das rötlich schimmernde Industriemetall mit knapp 8.600 US-Dollar je Tonne noch knapp oberhalb des technisch wichtigen Unterstützungsniveaus von 8.500 US-Dollar je Tonne. Inzwischen hat sich Kupfer deutlich von dieser Marke abgesetzt. Mit aktuell rund 9.200 US-Dollar je Tonne hat sich Kupfer seit dem um rund 7% verteuert. Wer unserer Empfehlung gefolgt ist, sitzt nun auf guten Gewinnen. Diese können Anleger nun wenigstens zum Teil einstreichen.
Die preistreibenden Effekte, die den Kupferpreis zuletzt gestützt hatten, dürften langsam auslaufen. Beispielsweise wurde der Streik in der weltgrößten Kupfermine Escondia in Chile bereits nach wenigen Tagen wieder beigelegt. Die Mine steht allein für rund fünf Prozent den weltweiten Angebots an dem Industriemetall. Damit dürfte nun wieder mehr Kupfer aus Chile auf den Weltmarkt gelangen. Zudem half in der vergangenen Woche das sich aufhellende Konjunkturbild dem Kupferpreis.
Turbulenter Markt
Die Märkte haben die Turbulenzen, die durch den schwachen Arbeitsmarktbericht zu Monatsbeginn ausgelöst wurden, hinter sich gelassen. Sie preisen nun zwar ein Umfeld schwächeren Wachstums, aber eben keine US-Rezession mehr ein.
Auch haben zu Wochenbeginn weitere Details zum chinesischen Außenhandel geholfen, die Preise zu stützen. Die Exporte an Kupfer und Kupferprodukten sind im Juli erneut deutlich geringer ausgefallen als im Vormonat. Zwar liegen diese mit 141.000 Tonnen noch immer auf vergleichsweise hohem Niveau, jedoch deutlich unter dem Rekordlevel von 233.000 Tonnen im Juni. Nach zwei Monaten rasanter Anstiege dämpft der Rückgang nun die Sorge, das China immer größere Mengen an Kupfer an den Weltmarkt bringen könnte, da die heimische Nachfrage zu schwach ist.
Charttechnisches Signal
Mit Blick auf den Chart ist der Abwärtstrend, der den Kupferpreis seit Mitte Mai „in Schach“ hält, weiterhin intakt. Nach dem deutlichen Kursanstieg dürfte nun die Neigung zu Gewinnmitnahmen zunehmen.