Lieferanten spielen ihre Macht aus
Einkäufer und Verkäufer haben sich verspekuliert
Viele Einkäufer haben im Sommer zwar Vorsorge getroffen. Die war aber zu gering. Dem Vernehmen nach haben viele Einkäufer in den Sommermonaten auf Vorrat eingekauft. Außerdem haben sie oftmals langfristige Verträge gemacht. Etliche Einkäufer haben angesichts der neuen Corona-Regeln (3G, 2G, 2G+ usw.) und der steigenden Fallzahlen aber dennoch die nun wieder benötigen Mengen (Tests, Masken, Desinfektion) unterschätzt. Nun müssen sie vielfach nachordern.
Auf der anderen Seite haben auch die Verkäufer die Dynamik der Entwicklung falsch eingeschätzt. Vielfach haben sie in den Sommermonaten größere Verträge mit Einkäufern abgeschlossen. Aus heutiger Sicht aber zu viel zu niedrigen Preisen. Denn im Sommer war die Nachfrage gering und auch das Angebot vergleichsweise hoch. Das hat sich längst wieder geändert. Wer heute nachordert, muss schon wieder happige Aufschläge auf die "Sommer-Preise" zahlen. In etlichen Fällen versuchen die Lieferanten auch, bestehende Kontrakte wieder zu kündigen und/oder sie erhöhen reihenweise die Preise.
Einkäufer in der Defensive
An dieser Stelle kommen die Einkäufer in die Defensive. Zwar können sie auf die Einhaltung bestehender Verträge pochen. In den meisten Fällen sind sie dann aufgrund zu geringer Bestellmengen aber weiterhin akut unterversorgt. Das wissen die Lieferanten und machen Druck. Die Einkäufer haben dabei die schlechteren Karten. Wollen sie die Liefermengen erhöhen, sind alte Verträge hinfällig. Kaufen sie direkt Ware zu, zahlen sie hohe Aufschläge.
Fazit: Die starken Schwankungen von Nachfrage und Angebot belasten die Vertragsbeziehungen zwischen Einkäufern und Lieferanten. Versuchen Sie, einen gemeinsamen Weg zu finden, um langfristig beiderseits auskömmliche Geschäfte zu machen.