Lieferanten werden zu Dekarbonisierung verpflichtet
Großunternehmen verpflichten immer öfter auch ihre Lieferanten zur Dekarbonisierung. Hintergrund: Die Konzerne wollen CO2-neutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden sie auch von den kleinen Unternehmen in ihrer Lieferkette verlangen, emissionsfrei zu wirtschaften.
Laut einer Umfrage des Wirtschaftsprüfers Deloitte unter Finanzchefs deutscher Großunternehmen haben sich 40% der Unternehmen die Dekarbonisierung zum Ziel gesetzt. Etwa 90% von im Rahmen einer Studie des Unternehmensberaters Bain befragten Unternehmenschefs hält Klimaschutz für eine gleich wichtige Aufgabe wie die Digitalisierung. Sie wollen Klimaneutralität im Schnitt in 14 Jahren erreichen. Selbst Mercedes-Benz, das energieintensive Vorprodukte wie Stahl und Plastik in großen Mengen verarbeitet, will bis 2039 soweit sein.
Drei Schritte führen zu Emissionsminderungen bzw. Dekarbonisierung.
- Effizienzmaßnahmen sind häufig sehr attraktiv, weil sie sich schon nach kurzer Zeit amortisieren. Dienstleistungsunternehmen können ihre Beleuchtung auf LED umstellen, die Computer- und Klimatechnik optimieren. Industriebetriebe haben oft Optimierungspotenzial bei Prozesswärme, Druckluft oder Pumpen. Die Suche nach Einsparmöglichkeiten durch einen Energieberater im Rahmen eines Energieaudits wird mit bis zu 80% der Beratungskosten durch die BAFA gefördert. Investitionen in Energieeffizienz werden durch KfW und BAFA gefördert.
Konventionelle Energie durch erneuerbare ersetzen
- Wechsel von konventioneller auf erneuerbare Energien. Einkaufsgenossenschaften für Strom können für günstige Einkaufspreise sorgen. Für größere Stromverbraucher sind PPA , langfristige Stromabnahmeverträge mit alternativen Erzeugern, attraktiv.
Kompensation für unvermeidbare Emissionen
- Für Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, bietet sich die Kompensation an. Dabei wird ein Preis für unvermeidbare Emissionen bezahlt. Auf den ersten Blick kann mit Kompensation die Dekarbonisierung schnell erreicht werden. Aber die Effizienzmaßnahmen bieten ein attraktives Sparpotenzial, auf das ein Unternehmen nicht verzichten sollte. Außerdem haben Kompensationen ohne Einsparungen und Nutzung erneuerbarer Energien das Risiko, dass sich Unternehmen u. U. den Vorwurf des Greenwashing gefallen lassen müssen.
Fazit: Zulieferer für größere Unternehmen werden sich in den kommenden Jahren um eine CO2-freie Herstellung ihrer Produkte kümmern müssen, weil ihre Abnehmer die Lieferkette dekarbonisieren wollen. Wer dabei schnell ist, kann Marktanteile gewinnen. Hinweis: Unter https://tinyurl.com/h588j8rb erhalten Sie weitere Informationen zur Förderung der Energieberatung.