Lithium-Preis auf Tiefstand
Der Lithiumpreis liegt am Boden. Mit aktuell rund 71.500 CNY je Tonne ist der Spotpreis für Lithiumcarbonat an der Börse in Shanghai auf den tiefsten Stand seit rund drei Jahren gefallen. Vor einem Jahr musste für eine Tonne Lithiumcarbonat mit rund 180.000 CNY noch mehr als das Doppelte auf den Tisch gelegt werden. Lithiumcarbonat ist der Grundstoff für Lithiumhydroxid, welches vor allem in Batterien für Elektrofahrzeuge und Mobiltelefone verwendet wird. Es wird durch eine chemische Reaktion zwischen Lithiumcarbonat und Calciumhydroxid hergestellt.
Schwacher Absatz von Elektrofahrzeugen
Hintergrund des starken Preisverfalls ist die jüngste Schwäche beim Absatz von Elektrofahrzeugen. Lithiumproduzenten versuchten deshalb in den vergangenen Monaten und Quartalen, die Förderkosten zu senken und neue Projekte zur Förderung zu verschieben. Inzwischen denkt das chinesische Unternehmen Contemporary Amperex Technology (CATL) über eine Stilllegung seiner Lepidolith-Mine im Osten Chinas und eine seiner drei Lithiumcarbonat-Produktionslinien nach. Dies berichtete das „Wall Street Journal“ in dieser Woche und beruft sich dabei auf einen Research-Bericht der Citigroup.
CATL ist derzeit der weltweit größte Produzent von Batterien für Elektrofahrzeuge, fördert aber auch selbst Lithium. Bereits diese Nachricht über eine mögliche Produktionsverringerung durch CATL ließ die Aktienkurse von Lithiumproduzenten wie Albemarle, Pilbara Minerals, Arcadium Lithium und Sigma Lithium zur Wochenmitte deutlich klettern. Dies zeigt, wie ausgetrocknet der Markt bereits ist. Jedes Signal steigender Preise wird dankbar angenommen. Auch wenn die E-Auto-Nachfrage sich wohl nicht so entwickelt, wie noch vor einiger Zeit gedacht, die langfristigen Trends – weg vom Verbrenner, hin zur E-Mobilität – bleiben intakt und dürften auf lange Sicht wieder für steigende Preise sorgen.