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Viele Never-come-back-Airlines

Luftverkehr vor Neuordnung in Europa

Corona wird viele Airlines ins Aus kicken. Copyright: Pixabay
Der Luftverkehr ist von allen Branchen am härtesten von der Corona-Krise getroffen. Die Rückkehr zu alten Dimensionen dauert Jahre. Gleichzeitig verändert sich der Markt grundlegend. So wird etwa die Eisenbahn konkurrenzfähiger.

Noch im Mai wird der Luftverkehr zumindest in Deutschland langsam wieder starten – aber die Aussichten sind düster. Müssen die Fluglinien als Sicherheitsmaßnahme jeweils einen Sitz frei lassen, können Maschinen nur zu 67% (Airbus A320) bzw. 60% (Großraumflieger wie die B777) ausgelastet werden. Von 122 Fluglinien in der IATA würden bei der Auslastung nur 4 keinen Verlust machen. Alternativ müssten die Ticketpreise um mindestens 45% erhöht werden, um Gewinne zu erzielen. Dazu besteht aber kein Spielraum: Etwa 40% der Fluggäste möchten aus Sicherheitsgründen mindestens sechs Monate warten, bis sie wieder fliegen.

Die Luftfahrt ist von der Corona-Krise von allen Branchen am härtesten getroffen und fast zum Erliegen gekommen. Zwei Drittel aller Flüge in Europa wurden eingestellt. Die Lufthansa bedient sogar nur noch 5% ihrer Flüge und hat den Betrieb ihrer Tochtergesellschaften komplett eingestellt. Alle Teile der Welt sind ähnlich betroffen. In den USA wurden die Flüge zu Anfang April um 75% reduziert. China hat sich von -71% Ende Februar auf -33% Ende April erholt. Der Airline-Dachverband IATA geht für 2020 weltweit von einem Umsatzminus von 44% Prozent aus (bzw. -252 Mrd. USD).

Insolvenzen unvermeidlich

Insolvenzen sind in Europa unausweichlich, auch bei den Marktführern. In den USA waren von den vier marktbeherrschenden Fluglinien drei in den letzten zwanzig Jahren insolvent. Nur Billigflieger Southwest entging dem Schicksal. Zahlreiche Fluglinien verschwanden vom Markt.

Ähnlich wird es in Europa sein. Die Billigfluglinie Norwegian konnte sich mit einer Umschuldung vorerst retten. Sie wird aber keine längere Marktschwäche überleben. Vielen anderen kleineren Linien wie der SAS gelang es selbst bei guter Konjunktur, nur schmale Gewinne zu erwirtschaften. Von der Billigflieger-Konkurrenz ausgezehrte Bilanzen bieten kaum Überlebenschancen.

Europäischer Markt wird nach der Erholung kaum noch wachsen

Der europäische Markt wird sich grundlegend verändern. Selbst wenn er nach Auffassung von AT Kearney 2024 annähernd wieder die alte Größe erreicht. Die Zahl der Geschäftsflüge wird in Zukunft geringer sein. Denn Videokonferenzen als Ersatz funktionieren besser als erwartet und kosten kaum etwas. Das wachsende Angebot an Hochgeschwindigkeitsverbindungen der europäischen Eisenbahnen wird dazu führen, dass der innereuropäische Flugverkehr nicht mehr wächst (bisher +3% p.a. im Mittel).

Fazit: Der europäische Luftverkehr wird sich nach der Corona-Krise neu ordnen. Die Wachstumschancen sind begrenzt, die Zahl der Anbieter wird stark sinken.

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