Luxus für die Vermögensanlage
Eine vorausschauende Vermögensplanung wird in den kommenden Jahren wichtiger denn je. Denn die Konsumausgaben für vermögende Privatiers (also jenen mit einem Vermögen von mindestens 1 Mio. US-Dollar) werden steigen – und das überproportional gegenüber denen der Otto Normalverbraucher. Zu diesem Schluss kommt der Global Lifestyle Report 2021 der Schweizer Bank Julius Bär. Hintergrund sind die anziehende Inflation, Wechselkursschwankungen sowie Veränderungen im Konsumverhalten. Auch eine kleine historische Rückschau verdeutlicht die Bedeutung einer vorausschauenden Planung. Während sich die Kaufkraft des "normalen" Konsumenten alle 23 Jahre halbierte, brauchte es für diesen Schnitt bei Vermögenden zuletzt nur 13 Jahre.
Wechselkurse, Inflation und verändertes Konsumverhalten als Preistreiber
Hochpreisige Konsumausgaben sind stark wechselkursanfällig. Denn Kleidung, Schmuck, Spirituosen oder Technik werden oft importiert. Auch die Preise für internationale Reisen sind von Wechselkursschwankungen betroffen. Der zum Euro anziehende Yuan und der ebenfalls wieder anziehende US-Dollar werden daher europäischen Vermögenden ins Kontor hageln. Regelmäßige Prognosen zu den Wechselkursentwicklungen lesen Sie übrigens jeden Freitag in den FUCHS-Devisen. Die steigende Inflation dies- und jenseits des Atlantiks tut ihr übriges.
Beim Blickwechsel auf die Konsumvorlieben zeigt sich, dass der Konsum vermögender Privatkunden immer nachhaltiger wird. Auch das treibt die Kosten. Covid hat dem auch im hochpreisigen Segment einen Schub gegeben. Julius Bär hebt das vor allem für die Bereiche Mode und Lebensmittel hervor. So kosten Herrenanzüge in Frankfurt 17% mehr als noch 2019. Handtaschen sind um 13% teurer geworden. Bei Lebensmitteln sind Regionalität, Bio und Veganismus Preistreiber. Auch bei Brillanten und edlen Tropfen ziehen die Preise an.
Europa steigt zur zweitteuersten Region auf
Global gesehen, stiegen die Konsumausgaben für „High Net Worts Individuals“ 2020 um 1,05%. Der moderate Anstieg ist den Metropolen der Asia-Pazifik-Region zu verdanken. Obwohl die Gesamtkosten dort immernoch am höchsten sind, waren neue Artikel 2020 tendenziell günstiger zu haben. Anders sieht es in Europa aus. Vor allem steigende Immobilienpreise aber auch steigende Kosten für hochpreisige Konsumartikel (Kleidung, Schmuck, Technik) ließen Privatkunden 2020 tiefer ins Portemonnaie greifen.
Am teuersten für die gehobene Kundschaft sind die asiatischen Megastädte Shanghai, Tokyo und Hongkong. Europa ist nach Asien die zweitteuerste Region der Welt und hat inzwischen die USA abgelöst. Monaco (Platz 4), Paris (7) und London (8) landen im vorderen Bereich. Frankfurt am Main als einzige deutsche Stadt kommt auf den verhältnismäßig hinteren Rang 17 – Tendenz aufsteigend. Am günstigsten lebt es sich für Vermögende im südafrikanischen Johannesburg – Rang 25.
Chancen bei Nachhaltigkeit und Luxus-Anlageprodukten
Für HNWI’s sind diese Erkenntnisse Fluch und Segen zugleich. Denn sie verdeutlichen, dass weitere Preissteigerungen drohen, zeigen aber auch, wo Investoren Investmentchancen finden. Das große Anlagethema Nachhaltigkeit ist längst noch nicht ausgereizt. Nutzen Sie den Megatrend und investieren Sie gezielt in Branchen wie Bio-Ernährung, Fair Fashion, erneuerbare Energien oder Recycling. Alle Bereiche lassen sich gut über Einzel-Aktien oder Themen-ETF's abdecken.
Auch Luxus-Aktien wie LVHM (ISIN: FR 000 012 101 4) oder Sekt-Aktien wie Schloss Wachenheim (ISIN: DE 000 722 900 7) halten wir für langfristig aussichtsreiche Investments. Chancen gibt es auch nach wie vor in der Pandemie-geplagten Reisebranche. Wer sein Portfolio um weitere Assets erweitern möchte, findet Anlagechancen bei Sachwerten wie Kunst, Oldtimern und Wein. Regelmäßige Beiträge zu Kunst-Investments lesen Sie im Fuchsbrief.
Veganismus nur als Spurenelement
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Fazit: Die Lebenshaltungskosten steigen – für Vermögende noch stärker als im Durchschnitt. Wer seinen Lebensstandard halten will, ist unbedingt auf eine vorausschauende Vermögensanlage angewiesen.