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Mehr Frauen, weniger Männer in Arbeit

Männer sind die großen Verlierer auf Europas Arbeitsmärkten

Europas Arbeitsmärkte sind im Umbruch. Die Erkenntnis, die Beschäftigungszahlen lägen ungefähr wieder auf den Niveaus von 2007, täuschen über deutliche strukturelle Verschiebungen hinweg. Das hat vor allem für einen Bevölkerungsteil negative Konsequenzen.

Die Arbeitsmärkte in den Peripherieländern Europas (Spanien, Portugal, Griechenland) haben nur scheinbar den heftigen Einbruch von 2008/09 (Finanzkrise) aufgeholt. Tatsächlich zeigt ein tieferer Blick in die Zahlen eine deutlichen Strukturbruch: Der Anteil an weiblichen Arbeitskräften in allen Ländern hat erheblich zugenommen, bei Männern ist der Einbruch noch längst nicht ausgeglichen. Das Institute for International Finance führt das u.a. auf den zuvor stattgefundenen Bauboom zurück. Der Bausektor beschäftigt heute längst nicht so viele Menschen wie vor der Krise.

Männer sind die großen Verlierer am Arbeitsmarkt

Besonders schlecht sieht es – nicht nur für die Männer – in Italien und Griechenland aus. Dort hat die Gesamtbeschäftigung noch lange nicht die jeweiligen Niveaus von 2007 erreicht. Die Beschäftigungsquote ist niedrig und die meisten Männer sind bisher nicht wieder in Arbeit gekommen (acht%punkte unter dem Level von 2007). In Griechenland liegt die Beschäftigungsquote arbeitsfähiger Männer sogar elf Prozenpunkte unter dem Stand von 2007, in Spanien sind es sieben. Selbst in Deutschland mit seinem deutlichen Beschäftigungsaufbau ist die Partizipationsrate bei Männern noch ca. 1,5 Prozentpunkte unter dem Stand von 2007.

Besonders stark ausgeprägt ist der Anstieg weiblicher Arbeitskräfte an der Beschäftigung in Portugal. Er liegt dort rund vier Prozentpunkte höher als 2007 und ist dort ein seit den 1990er Jahren anhaltender Trend.

Europa mäßig beim Lohnabstand zwischen „normalen" Arbeitnehmern und Führungskräften

Während weltweit die Gehaltsschere schnell auseinandergeht, ist das in Europa nicht so. In einigen europäischen Ländern hat sich der Abstand zwischen Gering- und Spitzenverdienern sogar verringert. Dazu zählen unter anderem Polen (-13,4%), Frankreich und Luxemburg (beide -5,8%), Österreich (-4,1%), die Schweiz (-3,7%) und Italien (-3,1%). Die stärksten Steigerungen wurden in Griechenland (10,9%), Portugal (10,4%) und im Vereinigten Königreich (9,3%) verzeichnet.

Am schnellsten wachsen die Lohnunterschiede weltweit im Nahen Osten. Dort ist der Verdienstunterschied von Angestellten zu Führungskräften um 57,8% gewachsen, dicht gefolgt von Afrika mit 48,5%. In Asien betrug das Wachstum 15,3%, in Südamerika 12,5%, in Nordamerika 9,0% und im Pazifischen Raum einschließlich Australien und Neuseeland 6,5%. Das zeigen Zahlen des Personaldienstleister Korn-Ferry.

Fazit

Die strukturellen Veränderungen auf den Arbeitsmärkten sollten stärker in den Fokus der Forschung rücken. Die Folgen für gesellschaftliche Veränderungen, aber auch bei den Löhnen (andere Berufsfelder) könnten zu wichtigen Ergebnissen für die Politik führen.

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