Mehr als nur eine technische Rezession
Deutschland steckt in der Rezession. Das zeigen die aktuell gemeldeten BIP-Zahlen an. Demnach betrug die Schrumpfung des BIP im ersten Quartal 2023 immerhin 0,3% des BIP. Im vierten Quartal war das BIP bereits um 0,5% geschrumpft. Mit dem zweiten Quartalsminus in Folge ist die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession gerutscht.
Die Hoffnungen, dass es nur eine technische Rezession bleibt, dürften sich nicht erfüllen. Darauf deuten etliche Entwicklungen in vielen Branchen hin. FUCHSBRIEFE haben sich dazu schon in den vergangenen Tagen intensiv umgehört. Wichtige Erkenntnisse, die wir für relevante Indikatoren halten:
- Die Kreditnachfrage der Unternehmen bleibt mau, die Banken schrauben die Vergabestandards wieder hoch
- Am Immobilienmarkt knirscht es. Die Preise für Immobilien sinken, die Zahl der Baugenehmigungen bricht um 30% ein und fällt auf das Niveau von 2007, die Kreditvergabe ist rückläufig
- Die Baumärkte haben im ersten Quartal 9% weniger Umsatz gemacht
- Viele Unternehmen sitzen auf hohen Lagerbeständen, die sie nur schleppend abverkauft bekommen. Darum stornieren sie Orders oder verschieben diese.
- Etliche Branchen kürzen gerade geplante Marketing-Ausgaben zusammen
Konsumklima verschlechtert sich
Dass die Konjunktur schnell wieder anzieht, ist auch wegen der gestiegenen Preise unwahrscheinlich. Inzwischen kommt das erhöhte Preisniveau auf vielen Ebenen in den Privathaushalten an. Die verfügbaren Einkommen schrumpfen darum zusammen, die Konsumenten beginnen Ausgaben zu reduzieren. Das GfK-Konsumklima bleibt hartnäckig im negativen Bereich (-25,7 Punkte).