Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3211
Gesundheitsministerium lässt mich bei Recherche zum WHO-Pandemievertrag "verhungern"

Ausgehöhlte Pressefreiheit

Das Gesundheitsministerium von Karl Lauterbach (SPD) nimmt es mit der Pressefreiheit nicht so genau, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann. Das ist ein scharfer Vorwurf. Aber er hat gute Gründe für ihn. Welche das sind? Er nimmt Sie mit auf eine Recherche-Reise...

Im Januar hörte ich auf einem informellen Kanal von einem mir bekannten Mediziner davon, dass die WHO einen neuen globalen Pandemievertrag mit den Ländern aushandeln wolle. Mein Kontakt erklärte mir, dass dieser Vertrag dazu führen wird, dass die WHO Maßnahmen nicht mehr nur empfehlen, sondern den Ländern verordnen könnte. Das wäre ein starkes Stück, dachte ich und begann zu recherchieren. Denn ich wollte mich nicht auf die beweis- und beleglose Aussage verlassen.

Zuerst hörte ich bei der Weltgesundheitsorganisation nach. Die WHO blieb nebulös und verwies mich an das Gesundheitsministerium (BMG). Also konfrontierte ich das BMG unter Karl Lauterbach (SPD) mit meinem Fragenkatalog. Ich stellte sechs konkrete Fragen. Doch das Ministerium hat offenbar eine Allergie gegen solche Nachfragen. Zuerst wurden meine Anfragen "übersehen", dann bekam ich nichtssagende Floskel-Antworten und wurde - wider besseres Wissen seitens des BMG - an die WHO verwiesen. Dabei hat das Ministerium sogar eine Auskunftspflicht.

Gesundheitsministerium will nicht antworten

Das Gesundheitsministerium wollte mir einfach nicht antworten. Immer wieder hieß es, dass das "BMG nichts beitragen" könne. Selbst auf allgemeine Fragen zum Verfahrensablauf der Beratungen und Konsultationen bekam ich keine konkreten Auskünfte. Das ist dieselbe Erfahrung, die wir mit diesem Ministerium und auch anderen Institutionen in der Corona-Pandemie gemacht haben.   

Mich regt das auf. Die hoch gelobte Pressefreiheit ist das Recht von Medien auf die "ungehinderte Ausübung ihrer Tätigkeit", vor allem die "staatlich unzensierte Veröffentlichung von Nachrichten" (Art. 5 GG). Ich wurde in meiner Arbeit ganz eindeutig vom Ministerium behindert. Da passt gut ins Bild, dass Deutschland im Ranking der Pressefreiheit weiter abrutscht - inzwischen auf Rang 16 hinter Länder wie Litauen, Jamaika und die Seychellen. 

Pressefreiheit in Jamaika ist besser als in Deutschland

Wütend bin ich mit Blick auf die Geschichte. Denn ich habe meine ersten Medien-Erfahrungen in der DDR gemacht. Damals gab es eine klare Zensur, eindeutige Sprachregelungen - und die korrespondierten oft nicht mit der Realität. Heute ist das natürlich nicht so. Es gibt keine staatlichen Sprachregelungen. Aber die Art und Weise, wie Medien nicht (objektiv) bedient werden, wirkt ähnlich zensierend. Manchmal bekommen  Journalisten eben einfach keine Antworten. Dann können sie auch nicht uneingeschränkt und handwerklich sauber arbeiten.

Nachdenklich werde ich beim Blick auf andere Länder. Natürlich schränken Diktatoren die Pressefreiheit ein. Das wird hierzulande zurecht kritisiert. Gerade wird reichlich über manipulative Staatsmedien in Russland berichtet. Damit einher geht eine klare Positionierung: hier die guten und demokratischen Staaten, dort die repressiven und unfreien. Aber ich vermag keinen großen Unterschied mehr zu erkennen, wenn Medien nur noch selektiv bedient und auf kritische Fragen nicht adäquat objektiv reagiert wird. 

Fazit: Pressefreiheit wird in Deutschland zwar als besonders hohes Gut tituliert, gelebt wird sie aber immer weniger. Kein Wunder, dass sich Konsumenten in Filterblasen zurückziehen und insbesondere großen "unabhängigen Leitmedien" immer weniger Vertrauen entgegenbringen. P.S. Trotz erneuter Nachfrage heute morgen habe ich vom Gesundheitsministerium bisher keine einzige Antwort auf eine meiner Nachfragen erhalten.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • E-Health-Tutorials mit bekannten Top-Therapeuten

Digitale Beratung zu mentaler Gesundheit

Der Erhalt der mentalen Gesundheit ist wichtig - privat genauso wie im Unternehmen. Darum wollen und müssen sich Unternehmer verstärkt auch um die Belange ihre Mitarbeiter kümmern. FUCHSBRIEFE haben eine interessantes Angebot für anonyme E-Heath-Tutorials entdeckt, die Unternehmer ihren Mitarbeitern anbieten können.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die LGT Bank AG in der Ausschreibung

LGT ist nachhaltig und stiftungsorientiert

Thumb Stiftungsvermögen 2024 © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit envato elements
Als familiengeführte Privatbank verwaltet die LGT seit einem Jahrhundert die Vermögen von Familien und Unternehmen. Für ihre Anlagelösungen setzt sie nach eigener Angabe auf traditionelle Werte, systematische Anlageprozesse, moderne Portfoliotheorien sowie fundierte Finanz- und Datenanalysen. „Als eine der letzten familiengeführten Privatbanken sind wir in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen“, so die Website. Vor allem lege man auf Nachhaltigkeit wert. Das passt gut für die Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Luftangriff auf Israel

Iran hat drei Ziele mit Angriff auf Israel verfolgt

Der Iran hat mit seinem Luftangriff auf Israel drei Ziele verfolgt. Die Raketen- und Drohen-Attacke wirkt politisch, militärisch und wirtschaftlich. Diese Auswirkungen strahlen weit über Israel hinaus.
Zum Seitenanfang