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Zur Situation

Corona-Ideologie statt Wissenschaft

Seit fast einem Jahr stellt das Corona-Virus die Welt und unsere Leben auf den Kopf - doch die Lernkurve in Deutschland ist und bleibt flach. Eine Ursache dafür ist der Umgang der Politik mit der Wissenschaft. Zwar beschäftigen sich etliche Wissenschaftler mit der Erforschung des Virus. Ihr interdisziplinärer Austausch ist jedoch äußerst gering. Das macht politisches Handeln leichter, schmälert aber die praktischen Erfolgsaussichten.
Ein spektakuläres Corona-Urteil aus Thüringen nennt den Lockdown eine "katastrophale Fehlentscheidung". Die Politik habe sich auf "falsche Annahmen" gestützt oder gesicherte Fakten falsch interpretiert. Der Grund dafür ist die ungenügende wissenschaftliche Herangehensweise der Politik an die Krisenbewältigung. 

Wie unwissenschaftlich die Herangehensweise des in der "nationalen Notlage" installierten Corona-Kabinetts und seiner Berater ist, zeigt sich beim Blick auf Tübingen. Die Stadt hat die Corona-Krise seit Monaten ziemlich gut im Griff. Darum habe ich gedacht, dass Politiker oder deren wissenschaftliche Berater dem erfolgreichen Bürgermeister die Tür einrennen. Ich hätte erwartet, dass sie ihn mit Fragen löchern und erfahren wollen, welche Maßnahmen - mit welchen Kosten - zu welchen Erfolgen geführt haben. Darum entgeht ihnen auch, dass alle Landkreise den Tübinger Weg gehen könnten. Die Gesundheitsämter könnten viele Schutzmaßnahmen einfach umsetzen. 

Kein Interesse an anderen wissenschaftlichen Meinungen

Was für ein Trugschluss. Niemand hat sich bei Boris Palmer erkundigt. Weder Angela Merkel, noch Gesundheitsminister Jens Spahn. Auch nicht der Virus-Versteher Christian Drosten oder der härteste Lockdown-Verfechter Karl Lauterbach. Aber auch kein einziger anderer, die Regierung beratender, Wissenschaftler. Palmer wurde nicht ein einziges Mal in den Beratungen des Corona-Kabinetts konsultiert.

Trotzdem werden die freiheitsbeschränkenden Maßnahmen von den Politikern immer wieder mit "wissenschaftlichen Erkenntnissen" gerechtfertigt. Den wichtigsten Dreisprung der Wissenschaft - These, Antithese, Synthese - möchte aber bis heute niemand im Corona-Kabinett machen. Viel lieber umgibt sich die Kanzlerin, selbst Physikerin, seit Monaten fast unverändert mit einer Hand voll Wissenschaftlern, die alle auf einer Linie argumentieren. Ein Kenner der Materie sagte es mir ganz offen: "Was wissenschaftlich nicht ins Bild passt, wird ignoriert." Das zeigt, dass die Politik die Wissenschaft als Steigbügelhalter für ihre Corona-Ideologie instrumentalisiert. 

Wenn alle Berater auf Linie sind, hilft das der Kanzlerin, ihre Position am besten gegen Zweifel abzusichern, nicht aber, die besten Entscheidungen zu treffen. Je differenzierter die Analysen und Empfehlungen, desto schwieriger die Entscheidung, desto höher das persönliche Risiko. Das heißt auch: Es gibt mit Merkel und diesen Beratern keine Chance auf einen alternativen Weg aus der Krise. Ihr Stefan Ziermann

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