Das „Problem Merkel“
Deutschlands Investitionsquote entspricht internationalen Standards. Dennoch vernachlässigt der Bund die Infrastruktur. Überwunden werden kann das erst nach der Ära Merkel.
In Deutschland werde „zu wenig“ investiert. Zuletzt will das DIW dies herausgefunden haben – obwohl die Investitionsquote international üblichen Standards entspricht. Das „zu wenig“ bezieht sich auf die derzeit bestehende industrielastige und kapitalintensive Struktur. Ein Wandel hin zu den weniger kapitalintensiven Dienstleistungen wird ausgeblendet. Die Zahlen zeigen, dass die deutschen Unternehmen stärker im Ausland investieren. Sie orientieren sich damit an der Nachfrage. Diese legt jenseits der Grenzen eben stärker zu als im Inland. Ursachen sind die straffe Finanzpolitik verbunden mit steigenden Sozialausgaben. Dorthin fließen die Überschüsse. Zudem vernachlässigen insbesondere die Länder ihre Infrastrukturinvestitionen. Ändern lässt sich das kaum: Merkel hat "Sparsamkeit" zu ihrem Markenzeichen gemacht. Damit will sie wirtschaftspolitische Kompetenz darstellen.
Fazit: Die schleichende Abwanderung der Unternehmen und der Zerfall der Infrastruktur werden erst mit Ende des "Sparkurses" gestoppt.